Donnerstag, 7. November 2013

Aus dem Off...

Tja Leute, so kann es gehen, wenn man sich nach einiger Recherche ein freies Antimalwaretool und eine mir eigentlich früher schon bekannte Sandbox installiert. Plötzlich sind aus unerklärlichen Gründen alle Systemwiederherstellungszeitpunkte weg und das Notebook hängt sich ständig auf. Einzig der Mousezeiger ließ sich noch bewegen, aber ansonsten absolutes Freeze. Natürlich kommt man nicht gleich darauf, was nun genau das Problem ist, aber das Blog zu pflegen wird plötzlich unmöglich gemacht. Mit dem Tablet kann man das leider auch vergessen, da die App zu mager ist und mir das Tippen längerer Texte mit meinen Wurstfingern darauf eh zu anstrengend ist. 
Bei meinem Notebook dachte ich ja erst an einen fiesen Virus, konnte aber nichts finden. Auch zahlreiche derweil veröffentlichte Updates für mein Windows 7 und die Deinstallation der beiden Tools brachten keine Besserung, bis mir meine Kusine letztens Wise Care 365 empfahl. Mit dieser Tune-Up-Lösung konnte ich nicht nur meine Registry wieder korrigieren, sondern gleich mal den ganzen Rechner entrümpeln. Siehe da, es funzt endlich wieder!

Zwischenzeitlich hatte ich Anfang September eigentlich vor, mir endlich mal den Limeswanderweg anzuschauen. Schon im Frühjahr hatte ich mir das offizielle Kartenmaterial dafür besorgt und mich im Internet darüber informiert, nun verschlug mich eine Geburtstagsfeier nach mehr als zwanzig Jahren mal wieder nach Bad Hönningen. Outdoorhose und Wanderschuhe waren extra im Gepäck, alle Fotoakkus geladen und eine ausreichend große Speicherkarte eingesteckt. Mein altes Tunnelzelt sollte auch mal wieder zu Ehren kommen. Dieses baute ich auf der Wiese neben dem Schützenhaus in Rheinbrohl Arienheller auf. Hier fand die Geburtstagsfeier von Steve statt, den ich noch aus meinen Bikerzeiten kenne. Wir hatten uns rund vierundzwanzig Jahre lang nicht gesehen. Ihn und einige der alten Jungs nach so langer Zeit noch einmal zu treffen war großartig. Es gab Catering, Livemusik und für meinen Hund jede Menge Leute, die gerne mal einen Stein wegkicken oder werfen. Dass meine Tara das dann aber über zehn Stunden lang wie aufgezogen ausnutzte, machte mich fertig. Nachts um halb drei war sie so aufgedreht, dass sie sich erst einmal strikt weigerte, mir ins Zelt zu folgen. Müde und alkoholisiert kann einen so etwas schon ein wenig nerven. Dann, endlich im Zelt und wie es schien gerade eingeschlafen, ging plötzlich die Welt unter. Ich wurde wach und überlegte, ob das nun noch heftiger Regen, oder schon Hagel war und ob das Zelt diese Tortour überstehen würde. Heftige Donner rollten irgendwo fern über mir und ich zählte ständig die Sekunden zwischen Blitz und dem Donnergrollen. Das Innenzelt schwamm regelrecht auf einem Wasserbett. Ich fühlte mich auf die Isle of Skye zurück versetzt. Selbes Zelt, ähnliche Wetterbedingungen. Und meine Schuhe standen natürlich auf dem blanken Boden im Vorzelt. Perfekt. Auf jeden Fall dauerte es geraume Zeit, bis ich endlich wieder einschlief. Das Erwachen, gefühlt kurz danach, war entsprechend ernüchternd. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte er etwa das Doppelte seines normalen Umfanges. Ich benötigte all meine verfügbare Energie, um aus dem Schlafsack in die Klamotten und die klammen Schuhe und dann auch noch aus dem Zelt zu kommen, angetrieben von dem Gedanken, Wasser zu holen und meinen Kocher zu starten. Letzte Rettung: Koffein in austreichend hoher Dosis. Derweil organisierte sich Tara schon wieder den nächsten Stein und war sofort bereit weiter zu spielen. Über dem Wald hing der Dunst und alles war klitschnass. Zu allem Überdruss begann es schon wieder zu nieseln. Ok, Regenjacke zu, Kapuze auf und bewaffnet mit einem Thermobecher voller heißem Kaffee erst einmal eine Hunderunde, den Berg rauf in Richtung Wald. Schnell merkte ich allerdings, dass weder das Wetter noch ich an diesem Tag zu höchstleistungen auflaufen würden. Irgendwie sehnte ich mich nur noch auf meine Couch und wunderte mich, wie ich das alles früher so weggesteckt habe. Man wird wohl doch langsam alt. Selbst für das Frühstück in der Kneipe in Bad Hönningen, zu dem ich eigentlich noch eingeladen war, fand ich weder Appetit noch Antrieb. Anschließend dann auch noch den Limeswanderweg anzugehen war plötzlich völlig indiskutabel. Ich traf dann zurück am Zelt noch einen älteren Herren vom Schützenverein, der sogar meine Heimat kannte. Wir plauderten noch einige Zeit, bis mein letzter Kaffee leer war und schon ein wenig später fand ich mich auf der Fähre nach Bad Breisig wieder. Schönes Fest, extrem kurze Nacht, müde und einen dicken Kopf, aber alle anderen Dinge mussten einfach erst mal vertagt werden. Limeswanderweg, ich werde wieder kommen...

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