Mittwoch, 25. Juni 2014

Zurück an den Kühkopf


Meine letzte Tour auf dem Erfelder Altrhein ist schon einige Zeit her. Als mein Paddelkollege Martin mich abends fragte, ob wir nicht am kommenden Tag mal wieder eine schöne Paddeltour zusammen unternehmen könnten, einigten wir uns daher recht schnell auf die Runde um den Kühkopf. Das sollte mir auch endlich die Gelegenheit geben, das Ally Challenger auf dem Rheinstrom zu testen. Wochenende und schönes Wetter bieten schließlich immer die idealen Voraussetzungen für viel Betrieb auf dem Rhein und damit viele Wellen. Ein Großteil der rund 23 Kilometer langen Paddelrunde verläuft aber über den Erfelder Altrhein. Hier gibt es viel Ruhe und viel Natur zum Genießen.

Angehen kann man diese Tour auf verschiedene Weisen. Auf rheinland-pfälzischer Seite bietet sich als Einsatzstelle die Bootsrampe bei Guntersblum, nicht weit entfernt vom Bootshaus der Wassersportfreunde Guntersblum e.V. Von hier kann man entweder stromaufwärts bis zur Einmündung in den Kühkopf auf der hessischen Seite paddeln und dann mit der sehr trägen Strömung den Erfelder Altrhein hinab, oder man paddelt etwas stromabwärts und dann die breite Altrheinmündung hinein. Auf dieser Seite befindet sich auch die Zufahrt zu den Yachthäfen. Außer einigen bei schönem Wetter vor Anker liegenden Motorbooten ist aber meist nichts davon zu merken und durch die Breite des "Altrheindeltas" kann man sich auch sehr schön aus dem Weg gehen.
Wir entschieden uns dieses Mal aber für einen Start auf hessischer Seite. Hierfür bietet sich zum Beispiel das Bootshaus des TSV Pfungstadt e.V. an. Deren Anleger ist nebenbei bemerkt aber auch ein wunderbarer Anlaufpunkt zum Pausieren, wenn man von Guntersblum aus startet. Kühle Getränke werden dort nämlich auch ausgeschenkt.

Wir beschlossen den Altrhein hinauf zu paddeln und dann gegen das einströmende Wasser auf den Rhein hinaus und stromab zurück. Der Wasserstand war innerhalb eines Tages um weitere elf Zentimeter auf gerade einmal 1,33 Meter gefallen. An der Einmündung sollte somit kein so allzu großer Wasserdruck herrschen. Bei höherem Wasserstand hatte ich da sogar mit dem schlanken Seekajak auch schon ganz schön zu kämpfen. An diesem Tag konnte ich aber bereits am Anleger mit meinem Stechpaddel den Grund erreichen. 
Da wir diese Paddeltour erst Abends ausgemacht hatten und ich am Morgen noch mit dem Hund raus musste, blieb mir nicht ganz so viel Zeit für die Vorbereitung. Erst beim Ausladen fiel mir dann auf, dass ich weder meine Paddelschuhe, noch die Isomatte zum Auslegen im Faltcanadier dabei hatte. Wie sich später herausstellte, nicht die einzigen Unaufmerksamkeiten. Dass ich schon locker vier Jahre nicht mehr hier war, merkte ich auch recht schnell an der Strecke. Man paddelt den Altrhein hinauf, das Wasser wird seichter und der Arm schmaler, die sachte Strömung wird etwas spürbarer, aber die Einmündung kommt und kommt nicht näher. Herrlich ist die Ruhe. In diesen Bereich verirren sich lediglich ein paar Angler und ab und an kommt einem ein anderer Paddler entgegen. In unserem Fall waren das ein paar Canadier eines stockstädter Verleihers. Die waren schon aus der Entfernung leicht an ihren nicht vorhandenen Steuerkünsten erkennbar. Während wir schmunzelnd vorbei paddelten, versuchten wir ihnen noch ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben.

Irgendwann wurde das Wasser so flach, dass Martin ausstieg und den Canadier ziehen wollte. Im Stehen erkannte er dann eine Rinne, in der man doch noch paddeln konnte und brachte das Boot wieder auf Kurs. Auf dem Wasser war es warm und wir waren schon länger unterwegs als gedacht, unsere Getränkevorräte schrumpften schneller als geplant und die ungepolsterten Sitze des Ally begannen bereits ungemütlich zu werden. Gerne hätte ich zwischendurch auch mal in kniende Position gewechselt, aber ich hatte ja auch die Isomatte vergessen. Direkt auf dem Gestänge zu knien ist natürlich nicht drin. Tja, Fluch und Segen eines Faltcanadiers. Schließelich erreichten wir aber doch noch die Einmündung und waren mit ein paar kräftigen Paddelzügen draußen auf dem Rhein. Die ersten Schiffe und Sportboote ließen auch nicht lange auf sich warten und wir konnten schön das Verhalten des Ally längs und quer zu den anlaufenden Wellen testen. Ich finde, es machte eine überraschend gute Figur. Dann waren wir aber erst einmal froh, eine schöne Stelle zum Anlanden an der Sandbank gefunden zu haben und unsere Hinterteile einen Augenblick ausruhen zu können. Da es allerdings schon später als geplant war, zogen wir die Pause nicht unnötig in die Länge. Wir erreichten allerdings beide langsam einen Punkt, der mich etwas an die Zeiten erinnerte, wenn ich früher meine 1200er Harley Sportster zum Saisonstart ausmottete und die ersten Touren machte. Der Bock hatte tiefer gelegt nur noch etwa fünf Zentimeter Federweg auf dem Hinterrad und den flachsten Sitz, den ich damals finden konnte. Das war fast wie Starrrahmen fahren und ich sprach immer gerne davon, dass man sich erst einmal wieder die nötige Hornhaut auf den Hintern schaffen musste. Wir mussten uns gegenseitig schon langsam etwas motivieren und uns klar machen, dass alles immer Kopfsache ist. Im nachhinein muss ich darüber schmunzeln.

Von der Altrheinmündung aus sind es noch immer über acht Kilometer bis zum Anleger des TSV Pfungstadt zurück. Als ich noch im Verein paddelte, konnte ich das sportlicher angehen. Inzwischen muss ich allerdings gestehen, dass mir einiges an Training fehlt. Als wir es dann endlich geschafft hatten, krochen wir fast auf den Anleger. Spätestens auf dem Rückweg im Auto sitzend wurde dann aber schon wieder über andere Bootstouren nachgedacht. Schließlich war und ist es trotz allem ein schönes Hobby. Danach ist mir dann auch noch eingefallen, dass ich ja einfach mal gepolsterte Radhosen anziehen könnte. Auf den harten Schalensitzen des Ally könnte das eventuell ganz angenehm sein.

Montag, 23. Juni 2014

Tensai TB-5000B - Eine kleine Powerbank für unterwegs

Mit japanischer Technologie, schweizer Innovation, einem Forschungs- und Entwicklungszentrum im Technologiepark Adlershof in Berlin und einer eigenen Produktlinie in China gehört die Marke Tensai (japanisch: "Genie") wahrlich zu den großen internationalen Brands. Mit Premiumprodukten und Markenbauteilen arbeitet Tensai an einem, wie man sagt, hervorragenden Ruf und einer langjährigen Tradition. Bei so viel Lobpreisung wollte ich mir doch einmal ein Produkt dieses Power-Spezialisten etwas näher anschauen. Meine Wahl fiel auf die Tensai TB-5000R/B Powerbank, ein mobiles Power Pack mit einer Kapazität von 5000mAh. Die Buchstaben R/B stehen hierbei lediglich für die beiden Farbvarianten Rot oder Blau, wovon ich letzteres geliefert bekam.



Unboxing der TB-5000B - GENIUS Power Bank
Als ich die Verpackung der TB-5000B öffne, fällt mir sofort die kompakte Größe der Power Bank angenehm auf. Mit Palm Size bewirbt Tensai die Größe des mobilen Akkus und tatsächlich passt er locker in die Hosentasche. Dazu gibt es ein Steckernetzteil mit austauschbaren Steckerkontakten (Neben dem Eurostecker zusätzlich BS 1363 für Großbritannien, Irland etc. sowie ein Aufsatz, der am naheliegendsten an GB 1002 erinnert, den chinesischen Standard). Zusätzlich ist neben einem Kfz-Aufladekabel noch ein USB Kabel (USB A auf Mini B) enthalten.

Am Gehäuse der TB-5000B befindet sich seitlich eine Mini-USB-Buchse als Stromeingang zum Laden über das Netzteil, Kfz oder bei Bedarf auch den PC. An der Stirnseite ist eine USB-A-Buchse für den Stromausgang zu finden. Auf der Oberseite zeigen vier blaue LED den Betrieb und Ladestand an und über einen Tippschalter ist das Power Pack ein- und abschaltbar. So weit die offensichtlichen Äußerlichkeiten.

Die TB-5000B im Betrieb
Wie ich bereits erwähnte erfolgt die gesamte Kontrolle über die vier blauen LEDs auf der Gehäuseoberseite. Drückt man den Powerschalter, erkennt man an den LEDs den Ladestand des Akkus. Blinkt zum Beispiel nur eine LED, ist nur noch weniger als 20% Ladung vorhanden. Konstant leuchtend zeigt eine LED 20 - 40% Ladung an, zwei LEDs 40 - 60%, drei LEDs 60 - 80% und vier LEDs dann 80 - 100%. Ein integrierter Mikroprozessor erkennt (zumeist) angeschlossene Geräte und überwacht deren Aufladung. Ist kein Gerät angeschlossen oder wird ein Gerät nicht erkannt, schaltet sich die TB-5000B nach 30 Sekunden automatisch ab.
Die Aufladung der leeren Power Bank dauerte bei mir mit dem Netzteil etwa neun Stunden. Die lange Ladezeit muss man bei Bedarf mit einkalkulieren. Am PC oder im Auto habe ich die Ladung bisher noch nicht getestet. Diese beiden Optionen sind meines Erachtens aber auch eher zum Nachladen zwischendurch geeignet. Interessant fände ich dagegen die Option, die Power Bank unterwegs über ein Solarpannel zu laden. Was dazu nötig ist, müsste mir aber erst einmal ein Fachmann erklären.
Das Aufladen von Geräten mit der TB-5000B klappte bisher bei fast allem, was ich so testete: mein Smartphone, iPad, Actioncam, das Headset meiner Playstation, praktisch alles, was über USB aufgeladen wird. Nur das Handy von Martin wollte das Power Pack nicht als Stromquelle erkennen, als wir am Wochenende auf Kanutour waren. Das fand ich schon eigenartig, aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel. Was die Ladekapazität betrifft, so bin ich auf alle Fälle zu folgendem Fazit gekommen: eine volle Ladung des TB-5000 genügt zum vollständigen Laden meines fast leeren Smartphones Huawei Ascend Y300 oder des iPad 2, sofern es ausgeschaltet ist. Auch meine Actioncam Rollei Bullet 3S lässt sich über USB einmal richtig voll aufladen. Vergleicht man hier lediglich Format und Gewicht, so wäre nur für die Actioncam die Mitnahme von passenden Ersatzakkus aber sinnvoller. Will man dagegen für den Fall der Fälle noch eine Stromquelle zum Nachladen von Akkus dabei haben, dann kann so eine Power Bank sehr nützlich sein. Natürlich sind auch unterwegs zum Aufladen von Geräten einige Stunden Ladezeit einzukalkulieren. Dies muss man in seine Tourenplanung schon einkalkulieren.




Übrigens stieß ich zumindest bei den technischen Daten auf der Amazon-Webseite, auf welche bei Tensai.com verwiesen wird, auf den Hinweis, dass die Zelle austauschbar sei und etwa 500 Ladezyklen halten soll. Leider ist auf der eigentlichen Herstellerseite hiervon nichts zu lesen.

Technische Daten Tensai TB-5000B
Input: DC: 5.0V, 1,5A max
Output: DC 5.0V, 1A
Kapazität: 5000 mAh (5A), Sony Li-Pol-Zelle
Gewicht: 138 g
Maße: 99 x 72 x 18 mm

Lieferumfang:
1 x TB-5000B in Blau
1 x USB-Kabel A auf Mini B
1 x Kfz-Adapter
1 x AC-Netzteil (0.5A) mit Reiseadaptern

Freitag, 16. Mai 2014

Noch einmal Nordheimer Altrhein

Morgens um halb neun war ich mit Martin zum Paddeln verabredet. Nach dem Aufstehen sah es noch nach schönem Wetter aus und wir beschlossen, zeitig los zu kommen und direkt am Altrhein im Freien zu frühstücken. Bis wir allerdings mit Sack und Pack dort ankamen, sah es leider etwas anders aus. Graue Wolken verdeckten plötzlich die Sonne und kühler Wind wehte recht ordentlich und ließ uns nach und nach alle verfügbaren Bekleidungsschichten anlegen. Der Canadier musste vorerst als Windschutz für meinen kleinen Holzvergasungskocher herhalten, damit wir uns erst einmal heiße Getränke zubereiten konnten. Die Vorfreude auf unsere gemeinsame Kanutour über den Nordheimer Altrhein konnte diese Wetterentwicklung aber nicht wirklich dämpfen. 
 
Mein Holzvergasungskocher

Frühstück vor der Bootstour
Immerhin ließ der Wasserstand nun endlich ein entspannteres Paddeln zu. Dies war uns letztes Mal ja nicht vergönnt. Hin und wieder mussten wir lediglich an umgestürzten Bäumen etwas aufpassen, hatten aber erst einmal keine großen Hindernisse. So paddelten wir mit der kaum merklichen Strömung gemächlich den Altrheinarm entlang. Dass wir direkt zu Beginn zwei Schwäne als Begleitung hatten, freute natürlich insbesondere Tara. Es hätte wohl nicht viel gefehlt und sie wäre glatt aus dem Canadier gesprungen. Dies führte dazu, dass wir mehrfach das Boot stabilisieren mussten, um nicht zu kentern. Tara aus ihrem Jagdtrieb zu reißen dauerte etwas, also ließen wir den Schwänen erst einmal etwas Vorsprung. 

Immer nur kurz ließ sich die Sonne blicken

Warten auf die nächste Beute

Gegen den Wind zu paddeln ist natürlich nur halb so schön wie es das bei Windstille wäre, zumal es recht kühl blies und ich außerdem hin und wieder wegen des Windes nicht verstand, was Martin mir erzählte. Und riss dann zwischendurch einmal kurz die Wolkendecke auf, war man gleich wieder zu warm angezogen. Beschweren möchte ich mich aber nicht, denn immerhin regnete es nicht.

Kurz vor der Nordheimer Fußgängerbrücke sichteten wir voraus reichlich Holz im Wasser. Am Ufer machte sich ein Angler gerade daran, seinen Angeplatz einzurichten und in Watstiefeln seinen Uferbereich vom gröbsten Holz zu befreien. Als er uns bemerkte, wies er uns darauf hin, dass an der Brücke wohl Schluss für uns wäre. Durch das viele Schwemmholz wäre dort die Durchfahrt blockiert. Wir spekulierten aber auf eine Portage und wollten uns die Bedingungen selbst anschauen. Das Totholz vorsichtig umfahrend legten wir unterhalb der Brücke an einem kleinen Pfad an. Hier konnte ich aussteigen und zur Brücke hinauf gehen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Ganze Stämme waren bis an die Brücke getrieben worden und hingen an der Engstelle fest. Zudem gab es unter der Brücke eine Steinschüttung, die bei dem noch relativ geringen Pegelstand eine Stufe bildete und auf unserer Seite das Wasser aufstaute. Auf der anderen Seite war das Ufer durch diese großen, mit dichtem Unkraut zugewucherten Steine zumindest in unseren leichten Paddelschuhen praktisch unerreichbar. Links das Ufer entlang hätte es wohl eine Stelle gegeben, an der man wieder einsetzen gekonnt hätte, wenn wir uns mit einem nicht vorhandenen Buschmesser vom Feldweg aus Zugang verschafft hätten. Kurzerhand entschieden wir, an diesem Punkt herumzudrehen. Ein Stück zurück hatte ein Angler in liebevoller Handarbeit irgendwann einmal einen festen Angeplatz mit diversen Holzstufen und einem Steg angelegt. Dort wollten wir noch mal eine Pause einlegen und die Reste unseres Frühstücks essen. Knapp 4,1 Kilometer einfache Strecke waren uns immerhin vergönnt und die selbe Strecke zurück war mit Rückenwind dann doch ein wenig entspannter zu paddeln.


Montag, 5. Mai 2014

ÆGIR sollst du heißen

Inzwischen habe ich einen Schriftsatz an einen Bekannten geschickt, der alle Arten von Beschriftungen anbietet und mir meine für unsere Bundeswasserstraßen notwendige Bootskennzeichnung auf spezieller Folie für Lkw-Planen aus dem Plotter laufen ließ. Gestern Nachmittag nutzte ich das schöne Wetter und brachte die Beschriftung auf dem Ally Challenger auf. Nun kann ich also auch stressfrei auf dem Rheinstrom paddeln.
Wenn schon einen Namen geben, dann mit Stil, dachte ich mir. Zu einem norwegischen Boot passt wunderbar ein nordischer Name und ÆGIR ist in der Edda ein Meeresriese, der für die Götter Bier brauen sollte. Ihm wurden vor einer Seereise Menschen geopfert, um eine sichere Überfrahrt zu erbitten. Sichere Überfahrt und Bier? Perfekt. ÆGIR sollst du also heißen.


Bei unserer letzten kleinen Paddeltour habe ich mir doch glatt einen Stachel in einem Reifen meines Bootswagens zugezogen und nun hat der Schlauch ein Loch. Erst dachte ich, mit meinem Reparaturset vom Mountainbike könnte ich das locker richten, aber bedingt durch den kleinen Durchmesser dieser Ballonreifen sind die Reifenheber völlig ungeeignet. Die sind in der Standardausführung leider nur aus Kunststoff und biegen sich völlig unter der Spannung des kleinen Ballonreifens. Nun habe ich das Rad in die Fahrradwerkstatt gebracht und bekomme es für sechs Euro geflickt. Einen Platten am Bootswagen zu bekommen sollte eigentlich eine Ausnahme sein und deshalb neues Werkzeug anzuschaffen eher unnötig sein.
Der Rheinpegelstand hat sich inzwischen auch endlich normalisiert und wenn der Bootswagen wieder einsatzbereit ist, steht am Wochenende einer schönen Paddeltour auf dem Altrhein eigentlich nichts mehr im Wege. Nach den vielen Kanuvideos auf Youtube zieht es mich längst wieder raus.

Mittwoch, 30. April 2014

Ray Mears' Canadierabenteuer auf Youtube

Hin und wieder stöbere ich mit verschiedenen Suchbegriffen auf den Videoportalen im WWW. Dabei stieß ich gestern auf einen netten Film über einen Kanutrip von Ray Mears, einem britischen Bushcraft-Spezialisten, Autor und Filmemacher, manchen vielleicht auch bekannt aus der Reihe Durch Kanadas Wildnis, welche zur Zeit auf dem Spartensender ProSieben MAXX läuft. In Zusammenarbeit mit der BBC entstanden zwischen 2002 und 2004 zwei Staffeln der Reihe Ray Mears Bushcraft, die ich bisher bedauerlicher Weise nicht kannte. Umso mehr freute es mich, ein paar Teile der zweiten Staffel auf Youtube zu entdecken. Seinen Kanultrip auf dem kanadischen French River habe ich sehr genossen. Leider ist die Auflösung nicht sehr hoch, aber auf den Fernseher gestreamt war es dennoch ganz in Ordnung. In der gezeigten Umgebung schlägt Paddlers Herz natürlich hoch und Ray Mears paddelt bei der Tour auf den Spuren der Voyageurs, Pelzhändlern und Transporteuren, die zum Beispiel für die Hudson’s Bay Company arbeiteten. Nebenbei gibt er immer wieder durchaus nachvollziehbare Bushcraft-Tipps. Ich hätte danach direkt meine Ausrüstung packen und starten können, wenn es vor meiner Haustür nur die passende Natur gäbe.

Das Kanuabenteuer bette ich hier ein. Es handelt sich dabei um Teil zwei der zweiten Staffel. Teil eins wird aber nicht minder interessant sein. Darin geht es um den Bau seines Birkenrindenkanus. Diesen werde ich mir wohl heute zu Gemüte führen.


Freitag, 4. April 2014

Altrheinrunde

Einen Tag, bevor der Staub aus der Sahara bei uns angekommen ist und den Himmel trübte, hatte ich doch noch Hilfe zum Aufbau des Ally Challenger bekommen. Chris war neugierig aufs Paddeln geworden und hatte sich selbstlos angeboten. Selbst zu zweit kamen wir dann aber etwas ins Schwitzen. Das Gestänge sitzt wirklich noch extrem stramm in der Bootshaut, aber als Lohn winkte die anschließende kleine Paddeltour. Da wir nur noch den Nachmittag Zeit hatten, bot sich die kurze Anfahrt zum Maulbeerauer Altrhein an. Den Faltcanadier schnallten wir auf meinen Dachgepäckträger und fuhren über die Rheinbrücke zum ehemaligen Wormser Campingplatz. Dort wechselte der Canadier auf den Bootswagen, mit dem wir bequem die letzten paar hundert Meter bis zur Einmündung des Altrheins schafften. Hier gibt es eine kleine Kiesbank, die sich wunderbar für die letzten Handgriffe und das Einbooten eignet.

Einsetzstelle an der Einmündung des Maulbeerauer Altrheins

Die ersten paar Meterauf dem Wasser musste sich dann vor allem mein Hund erst einmal etwas beruhigen. Tara ist es noch nicht so gewohnt, in einem Boot zu sitzen und auch noch still zu halten. Darauf war ich aber zum Glück vorbereitet und konnte den schwankenden Canadier einigermaßen stabilisieren. Dann fehlte uns plötzlich fast das nötige Wasser unter dem Kiel. Der vordere Abschnitt dieses Altrheinarms ist die wohl seichteste Stelle, was vermutlich auch dem Umstand zu verdanken ist, dass dieser Seitenarm früher durch einen Damm durchschnitten war und eingespültes Sediment nicht weitertransportiert werden konnte. Seit der Renaturierung vor ein paar Jahren kann das Wasser nun aber endlich wieder ungehindert durchfließen und es hat sich bereits eine Rinne gebildet, die belegt, dass das Sediment nun langsam abgetragen wird. 

Auch für meinen Hund gab es unterwegs viel zu sehen

Schließlich hatten wir das Flachwasser hinter uns gelassen. An der Stelle, wo früher der Damm durch den Altrhein verlief, mussten wir uns noch einmal einen Weg zwischen den Steinen hindurch suchen, die vom Fundament übrig geblieben waren, dann kamen wir in paddelbares Wasser. Lediglich dem einen oder anderen umgestürzten Baum mussten wir mit dem Faltboot hin und wieder ausweichen, aber ansonsten konnten wir den Rest der Strecke genießen. Nur schade, dass uns die Zeit bereits etwas im Nacken saß. Wir sollten also bei nächster Gelegenheitt wieder kommen. Allerdings ist der Wormser Rheinpegel die letzten Tage stetig gefallen. Zuerst sollte es also wenigstens ein bisschen regnen, aber bitte kein Hochwasser...

Mittwoch, 26. März 2014

Beinahe verpasst: Zusammenschluss von Woick und Globetrotter Ausrüstung

Zufällig habe ich heute auf den Presseseiten von Globetrotter gestöbert. Dabei stieß ich auf eine Meldung von letztem Monat, welche mir bisher entgangen war: Woick und Globetrotter Ausrüstung – zwei Urgesteine des Outdoorhandels in Deutschland haben sich gefunden. Hiernach firmiert die Bernd Woick GmbH unter dem Dach von Globetrotter Ausrüstung. 100 Prozent der Geschäftsanteile der Bernd Woick GmbH, inklusive der vier Filialstandorte in Stuttgart, Filderstadt, Ulm und Metzingen (Outlet Center), gehen in die Globetrotter Ausrüstung GmbH über. Dabei baut der Outdoor-Ausrüster auf den vorhandenen Strukturen und Erfahrungen wie im Bereich der technischen Fernreiseausrüstung (z.B. Dachzelte und Fahrzeugausrüstung) der Baden-Württemberger auf. Ein Bereich, den Globetrotter bisher noch nicht abdeckte. Zusammen mit der geplanten Eröffnung einer neuen Globetrotter-Filiale in Stuttgart hat das Hamburger Unternehmen nun also nicht nur eine immense Expansion in den Süden Deutschlands erreicht, sondern auch noch eine weitere Sparte hinzu gewonnen.

Freitag, 21. März 2014

Snack Insects als Alternative zum Proteinriegel

Snack Insects
Bear Grylls, Cody Lundin und Co. machen es auf DMAX regelmäßig vor und der geneigte Fernsehzuschauer schaut mit einer gewissen Mischung aus Faszination und Ekel dabei zu. Insekten sind ein perfekter Proteinlieferant und auf Tour sicher noch eines der am einfachsten zu beschaffenden Nahrungsmittel. Es gibt noch genügend Kulturen, die mit diesem Wissen aufwachsen und verschiedenste Insekten ganz selbstverständlich auf ihrem Essensplan stehen haben. Nur in unserer westlichen Gesellschaft verzieht man angeekelt das Gesicht. Alles Kopfsache. Eigentlich. Wer sich dennoch traut, für den hat Globetrotter etwas Neues im Sortiment. Snack-Insects heißt das appetitliche Angebot. Gut, Insekten sind wohl nicht nur reich an Protein, sondern auch an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Außerdem cholesterinarm und fast frei von Kohlehydraten. Einmal kurz in Olivenöl anrösten, karamellisieren oder einfach frisch übers Müsli oder den Salat, oder als kleiner Happen zwischendurch. Ich tu mich trotzdem noch etwas schwer mit dem Gedanken.

Im Angebot sind bei Globetrotter Buffalo-Würmer, mit Mehlwürmern garnierte Vollmilch-Schokoladentaler oder Mehlwürmer auch einfach lose, sowie gefriergetrocknete Heuschrecken. Auf der Homepage von Snack Insects findet man neben einer größeren Auswahl und weiteren Infos auch einen eigenen Onlineshop. Auf der Facebook-Seite findet man neben Neuigkeiten zudem Rezeptvorschläge und ich muss gestehen, manches sieht auch nicht viel anders aus wie zubereitete Garnelen oder ähnliches. Vielleicht wäre ich sogar überrascht vom Geschmack.

Einmal abgesehen vom Trend oder Lifestyle gibt es inzwischen auch wissenschaftliche Überlegungen zum Thema, die besagen, dass die Menschheit über kurz oder lang aus Rücksicht auf unsere Umwelt und die Ressourcen von Nutztierhaltung auf die erheblich effizientere und umweltverträglichere Nutzinsektenhaltung umsteigen sollte. Warum nicht heute anfangen? Nun, vielleicht auch, weil momentan die Ernährung mit speziell hierfür gezüchteten Insekten noch viel zu teuer ist. Mich unterwegs nur von diesen Snacks zu ernähren würde jeden Trip finanziell zu einer Luxustour machen, aber zumindest der Ansatz ist unter ökologischen Gesichtspunkten vielleicht garnicht so verkehrt. 
Wen dieses Thema interessiert, der kann sich beispielsweise beim Arte FutureMag einen kleinen Beitrag anschauen. Auch bei der Tagesschau findet sich ein Film zum Thema. Die Welternährungsorganisation macht auf Insekten als Nahrungsmittel aufmerksam, wie man unter anderem bei der Welt oder dem Spiegel nachlesen kann. Zeit, sich zu überwinden? Zumindest Zeit, um sich damit auseinander zu setzen, wie ich denke. Mahlzeit.

Mittwoch, 19. März 2014

Crowdfunding für einen Paddelfilm



Einer der größten Ströme der Welt, die Donau, fließt durch Europa von West nach Ost und verbindet zehn Länder miteinander. Auf diesem Strom wird seit 1956 jährlich die längste Kanu− und Ruderwanderfahrt der Welt, die Tour International Danubien (TID) veranstaltet. So ist auf der offiziellen Website der TID zu lesen. Fakt ist, dass diese Tour eine gewisse Herausforderung für die teilnehmenden Paddler ist. Von Ingolstadt führt sie als reine Gepäcktour ohne Begleitfahrzeuge innerhalb von elf Wochen und über eine Strecke von 2.516 Kilometer die Donau entlang bis nach Sfântu Gheorghe am Schwarzen Meer. Hierbei werden täglich Strecken von bis zu 60 Kilometer zurückgelegt. 
Der freiberufliche Autor Daniel Weißbrodt hat die Donau bereits mit dem Faltboot befahren und darüber ein Buch geschrieben. Im Sommer 2013 war er darüber hinaus als Teilnehmer der TID mit der Kamera dabei. Dafür hatte er sich extra ein Boot gebaut, das auch sein Equipment aufnehmen konnte. Ziel der Produktion ist laut Daniel Weißbrodt ein ca. 1,5-stündiger Dokumentarfilm, der die TID, die Anstrengungen und die Herausforderungen, die Landschaft und die Natur der Donau und den großen Reiz dieser ganz besonderen Reise anschaulich und sinnlich erfahrbar machen soll, ein Film, der zeigen möchte, was es bedeutet, sich auf eine mehr als zweimonatige Reise einzulassen, die alles abverlangt und dafür mit unvergesslichen Eindrücken belohnt. Da der ganze Film in Eigenregie entsteht, läuft ein Crowdfunding-Projekt, bei dem man sich noch bis zum 01.04.2014 einbringen kann. Hierfür gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, die bereits bei 3,- Euro beginnen. Es werden aber natürlich auch größere Sponsoren gesucht, die dann namentlich genannt werden.Schön finde ich auch die Möglichkeit für Vereine, ab 300,- Euro Sponsoring eine Filmvorführung mit Gesprächsrunde zu erhalten. Alle weiterführenden Informationen sowie Videotrailer sind unter folgendem Link zu finden: 

www.visionbakery.com/tour-international-danubien 

Mittwoch, 12. März 2014

Ally Challenger`s Trockentour

Ich hatte es mir so schön ausgemalt: Herrliches Wetter und einigermaßen Ruhe auf dem Bach. Einen Tag vorher nochmal mit dem Hund einen Kontrollgang am Nordheimer Altrhein gemacht, den Wasserstand, Zugangsstellen und eventuelle Barrieren gecheckt und für gut befunden, abends dann alles ausgemottet und parat gelegt. Ich sah mich schon auf dem Altrhein paddeln und die einzige Sorge war, dass mein Hund im Canadier wieder keine Ruhe geben könnte. Gestern packte ich dann nach dem Frühstück mein Auto und fuhr an die alte Nordheimer Schließe, das ehemalige Schleusentor an der Altrheinmündung. Hier wurde früher der Wasserstand im Nordheimer Altrhein reguliert, bevor man ihn vor einigen Jahren wieder renaturierte und alle Dämme zurückbaute. Heute kann das Wasser bei ausreichendem Wasserstand wieder ungehindert durch den Altrheinarm fließen und auch die Fische wieder ungehindert hinein und hinaus.
Ich entschied mich zum Einbooten für die Bootsrampe am Rheinstrom, unmittelbar neben der Altrheinmündung. Hier war Platz zum Aufbau des Faltcanadiers direkt neben dem Auto und ein guter Zugang zum Wasser. Allerdings wehte dort ein in Böen recht kräftiger Wind. Das merkte ich spätestens, als mir meine gerade ausgelegte Bootshaut beinahe davon wehte. Also schnell die Dollbordstangen in die Bootshaut geschoben, um alles etwas zu stabilisieren? Von wegen. Hinten knien und die Stange ein paar Zentimeter hineinschieben, an die nächste Öffnung im Gestängekanal laufen und die Stange so ausrichten, dass sie auf der anderen Seite wieder in den Kanal wandert, wieder zurück nach hinten und weiterschieben, Windböe, Gestängekanal wieder ausrichten und von vorne. Ich war froh, als ich die Dollborde durchgeschoben und sogar die Bodenmatte problemlos eingelegt hatte.Nachdem ich dann aber die Steven eingesteckt hatte, begann das Dilemma. Irgendwie waren alle Längsspanten zu lang und bogen sich wie verrückt nach oben durch. Ich konnte noch so sehr an der Bootshaut ziehen und zerren, da einen Querspant einzusetzen bekam ich einfach nicht hin. Dabei ständig wieder eine starke Windböe, die aus der Bootshaut eher ein Segel werden ließ und irgendwann war ich einfach nur genervt. Zwischenzeitlich kamen dann noch immer mehr Angler an, packten Grills aus, suchten Feuerholz und beobachteten mich aus der Distanz, bis ich kapitulierte. Ohne Hilfe würde ich den Faltcanadier nicht zusammenbauen. Heute habe ich in einer Aufbauhilfe von Globetrotter folgenden Satz entdeckt:"Es ist ungünstig, das Kanu zum ersten Mal bei starker Sonnenstrahlung zu montieren. Die Aluminiumrohre dehnen sich etwas aus, die Außenhaut aber nicht. Dies kann dazu führen, dass die Montage recht “eng” wird." Gut, das erste Mal war es jetzt nicht, aber mal abgesehen vom Wind war es ja schon sehr sonnig. Eng war es in der Bootshaut allemal. Bescheiden ausgedrückt. 


Dafür konnte ich nun immerhin endlich den Drammen Kanusack von Meru einweihen. Diesen hatte ich mir letztes Jahr für 39,95 Euro von einem Globetrotter-Ausrüstungsgutschein gekauft. Der Packsack hat ein Volumen von 255 Litern und besteht aus Cordura. Er ist mit Rollverschluss ausgestattet und verfügt über zwei Tragegriffe und ein sehr einfaches Tragesystem, dem ich eher kurze Strecken zutrauen möchte. 
Flach auf den Boden gelegt habe ich zuerst die Bootshaut flach hinein gelegt. Darauf die in die Bodenmatte eingerollten Längsspanten. Auf den Boden des Drammen Kanusacks würde ich zukünftig wohl einfach einen der Sitze ohne Gestänge packen, damit die Rohre nicht versehentlich durchschlagen können. Die Querspanten und den Rest des Faltcanadiers bekommt man danach noch locker in dem Packsack unter.
Mit den Tragegriffen ließ sich der Packsack recht gut handeln. Ruckzuck hatte ich ihn in den Kombi gehoben, ohne viel schieben zu müssen. Später habe ich die Tragegurte genutzt, um den Packsack vom Parkplatz nachhause zu tragen. Natürlich braucht man hier keinen Tragekomfort zu erwarten, aber um sein Faltboot beispielsweise im Zug mitnehmen zu können, reicht es wohl aus. Um mehr sagen zu können, sollte ich den Meru Kanusack Drammen aber erst einmal eine Zeit lang benutzen. Die drei Kundenbewertungen bei Globetrotter waren zwar eher durchwachsen, aber ich mache mir da lieber ein eigenes Bild.


Sonntag, 9. März 2014

"Landflucht"

Frühling, blauer Himmel, Sonnenschein. Das Traumwetter hätte mich eigentlich zum Paddeln verführt, aber schon heute Vormittag beim Hundespaziergang wurde mir klar, dass ein Ausflug zu einem der nahe gelegenen Altrheinarme heute nicht unbedingt zu einer gemütlichen kleinen Paddeltour in beschaulicher Stille geführt hätte. Wahre Blechlawinen wälzten sich schon zeitig durch die Straßen und jeder war erpicht darauf, an die frische Luft zu kommen. Picknickdecken, Volleyballnetze, es wurde sowohl Fußball wie auch Football gespielt, auf der Slackline balanciert oder auch einfach nur auf Parkbänken entspannt. Wie es da erst am und um den Rhein ausschaut kenne ich ja. Also nur den kleinen Rucksack gepackt, den Hund angeleint und so schnell es geht an all der Hektik vorbei und ab ins Feld und Naturschutzgebiet. Dort gibt es quasi mitten in der Pampa einen Platz mit einem kleinen Mäuerchen zum Setzen, wo ich auch schon mal im Winter meinen selbstgebauten Holzvergasungsofen getestet hatte. So hatten wir einen schönen ausgedehnten Spaziergang und konnten die Sonne an einem netten Plätzchen in der Natur ganz in Ruhe genießen. Mein Hund fands auch toll und wälzte sich genüsslich auf der Wiese herum. Das Anpaddeln verlege ich dann lieber mal auf einen der kommenden Tage.


Freitag, 7. März 2014

The North Face Stratos Hardshell


Wie ich bereits Ende letzten Jahres schrieb, habe ich von den Bergfreunden einen Ersatz für die getestete Sherpa Khumjung Jacke erhalten. Inzwischen konnte ich die The North Face Stratos Hardshelljacke ausreichend oft tragen. Bei uns gab es über den Winter genügend Regentage und Schmuddelwetter und mit meinen Hund ziehe ich eh bei jedem Wetter los. Was kann man also von einer Hardshell im unteren Preissegment von bis zu 150 Euro erwarten? Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. 

Ein verlässlicher Begleiter: Die TNF Stratos Jacket

Ein erster Blick auf die Jacke

Laut The North Face ist die Stratos Jacket eine wasserdichte, atmungsaktive Bergsportjacke für alpine Unternehmungen bei schlechtem Wetter. Als Material findet hier das hauseigene HyVent® in zwei Lagen Verwendung. HyVent ist mit einer im Gegensatz zu anderen namhaften Beschichtungen ökologisch und gesundheitlich etwas unbedenklicheren PU-Beschichtung versehen, welche auch bei dem Gelanots® der Sherpa Jacke zum Einsatz kam. In wie weit diese Unbedenklichkeit auf die sogenannte DWR-Imprägnierung (Durable Water Repellent) zutrifft, dazu haben meine Recherchen leider keine Ergebnisse erbracht. Auf jeden Fall soll die Imprägnierung sehr widerstandsfähig sein und notfalls auch mal in der Wärme des Wäschetrockners reaktiviert werden können. Zudem sind wohl alle Nähte der Stratos Jacket verschweißt.

Die Praxis

Das Netzinnenfutter sorgt für ein angenehmes Klima  
Rein optisch hat mir die Stratos Jacket schon auf den Abbildungen gut gefallen. Ich entschied mich für die Variante Schwarz mit roten, abgedeckten Reißverschlüssen und rotem Netzinnenfutter. Bewusst wählte ich die Größe XL. Gut, ich bin sowieso etwas stabiler gebaut, aber unter die Jacke passt in dieser Konfektionsgröße zur Not noch wunderbar eine dicke Zwischenschicht aus warmer Unterkleidung und einem Polar Fleece. Somit gab es auch im erwähnten nass-kalten Schmuddelwetter keine Probleme. Die Ärmelbunde lassen sich über Klettverschlüsse enger stellen, was auch gut in Fleece-Handschuhen klappte. Die Kapuze lässt sich über eine abgedeckte elastische Schnürung mit Kordelstopper hinten sowie zwei vorne wunderbar an den Kopf anpassen. Um sie bei einsetzendem Regen aufzusetzen, musste ich dann allerdings den Reißverschluss der Jacke etwas öffnen. Dafür sitzt im Verschlusszustand dann aber auch alles ganz gut und das Sichtfeld ist nicht weiter eingeschränkt. 

Die Länge der Jacke reicht locker bis unter den Beckengurt des Rucksacks, Schulterverstärkungen sind in diesem Preissegment allerdings nicht zu erwarten. Gut gefallen hat mir dafür die Länge der Reißverschlüsse an den Seiten. In das Netzinnenfutter sind auf beiden Seiten Taschen eingearbeitet, die durch die recht hoch reichenden Reißverschlüsse auch zugänglich sind, wenn man einen Rucksack trägt. Gleichzeitig dienen diese nämlich als zusätzliche Lüftung. Darüber hinaus ist die Stratos Jacket mit Pit Zips ausgestattet, Reißverschlüssen unter den Armen, die ich bei Regenjacken für den Outdooreinsatz immer sehr begrüße. Somit lässt sich auch bei anstrengenderen Märschen ein angenehmes Trageklima herstellen.

Imprägnierung mit gutem Abperleffekt
Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir die bereits oben erwähnte DWR-Imprägnierung. Gerade bei den etwas günstigeren Hardshells erlebte ich es schon häufiger, dass der erste Regenschauer noch ganz gut weggesteckt wurde. War die Jacke wieder trocken und bekam dann den zweiten Regen ab, ließ der Abperleffekt schon deutlich nach. Auf Tour ein absolutes No-Go, wie ich schon vor einigen Jahren in den schottischen Herbststürmen mit einer leichten Regenjacke von Marmot erleben musste. Hier hat mich die Durable Water Repellent Imprägnierung nun aber wirklich überrascht. Sie behält noch bis heute weitestgehend ihren Abperleffekt bei. Ich habe die Jacke zwischendurch lediglich ein paar Mal nass auf einem Bügel vor den Heizkörper gehängt und quasi warm getrocknet, ansonsten den gesamten Winter hindurch praktisch jeden Regen mitgenommen, auf Tageswanderungen mit Rucksack unterwegs gewesen und bin mit dem Hund durchs Unterholz gestreift. Die Stratos Jacket hält mich nach wie vor trocken. Auch als Windbreaker hat sie sich dementsprechend bewährt. Zudem ist sie leicht und bei Bedarf relativ kompakt verstaubar. 

Mein Fazit

Natürlich würde ich auf ausgedehnten Trekkingtouren abseits der Zivilisation eher auf eine schwerere und stabilere Dreilagen-Hardshell vertrauen wollen. Dennoch hat die The North Face Stratos Jacket durchaus ihre Einsatzgebiete. Konzipiert wurde sie ja vor allem als Bergsportjacke, was ich mir durchaus vorstellen kann. Sie ist nicht nur leicht, sondern schränkt auch nicht sonderlich in der Bewegung ein. Die gute Belüftung lässt auch körperlich anstrengendere Gangarten zu und der Regenschutz ist die ganze Testphase hindurch verlässlich geblieben. Der einzige kleine Störfaktor könnte sein, dass man den Reißverschluss im oberen Drittel nicht einfach mit einer Hand hochziehen kann. Hier muss man schon die anderen Hand zur Hilfe nehmen und beide Seiten etwas zusammen halten. Dies könnte aber der Beschichtung auf dem Reißverschluss geschuldet sein und ist einfach nur Gewöhnungssache. Ich werde diese Jacke auf alle Fälle weiterhin auf Wochenendtouren und ausgedehnten Wanderungen mit meinem Hund nutzen und sobald meine Paddelsaison wieder startet, wird die Stratos Jacket wohl auch in meinem Faltcanadier ihren Platz finden. In diesem Preissegment ist die The North Face Stratos Hardshell in meinen Augen also durchaus eine Kaufempfehlung.

Dienstag, 4. März 2014

Frühlingsboten

Herrlich, es beginnt meine Jahreszeit. Zusammen mit der Vegetation blühe auch ich auf, schließlich bin ich selbst ein Frühlingskind. Im Wald habe ich Teppiche blühender Schneeglöckchen entdeckt und musste sie wenigstens mit dem Handy fotografieren. Nach einer Bearbeitung in Picasa war das Ergebnis in meinen Augen sogar ganz nett:

Frühlingsboten (Für Originalgröße anklicken)
Wenn jetzt noch der Boden etwas abtrocknet macht es wieder richtig Spass, sich in der Natur zu bewegen. Ich kann es nicht erwarten, den Faltcanadier auf den Altrhein zu bringen und ab 01. April eröffnen auch die Pfälzer Trekkingplätze wieder. Endlich!

Donnerstag, 27. Februar 2014

Mal wieder Termine

Als kleine Einstimmung auf die kommende Saison möchte ich Euch heute schon auf zwei Termine im April hinweisen, die ich mir in den Kalender eintragen werde. Zum einen wäre das am 5. und 6. April wieder die Globeboot der Frankfurter Globetrotter-Filiale. Anscheinend sind bisher noch keine weiteren Details veröffentlicht, ich würde aber vermuten, dass der Langener Waldsee wieder als Veranstaltungsort fungiert. Dies werde ich im Auge behalten.
Dem Open Canoe Journal entnahm ich außerdem, dass der German Open Canoe 1991 e.V. (GOC) über Ostern beim VfL Bad Kreuznach zum GOC-Treffen einlädt. Geboten wird hier eine Zeltwiese, verschiedene Workshops, auch für Kinder, Paddelflohmarkt, Kanuslalom, Ausfahrten auf Nahe und Glan und einiges mehr. Ich verlinke hier ein PDF des offiziellen Flyers mit allen Angaben. Termin ist 17. bis 21. April.

Freitag, 21. Februar 2014

Kennzeichnungspflicht auch für Falt- und Luftboote

Na gut, es war ein Versuch wert. Die Aussicht auf Erfolg schätzte ich aber von Anfang an als eher gering ein. Vor einiger Zeit hatte ich eine Anfrage an das Wasser- und Schifffahrtsamt Mannheim gestellt. Mir ging es darum zu klären, welche Grenzen es eventuell bei der Kennzeichnungspflicht von muskelbetriebenen Booten auf deutschen Wasserstraßen, hier vor allem dem Rhein gibt. Besitzt man nämlich ein Falt- oder Luftboot, das für den Transport regelmäßig zusammengepackt wird, sind Beschriftungen aus selbstklebenden Folienbuchstaben gewissen Beanspruchungen ausgesetzt und sehen mit der Zeit eher unschön aus. Vor allem bei fertigen Einzelbuchstaben aus dem Bastelgeschäft oder Baumarkt hat man unter Umständen nicht sehr lange Freude. Wie ich nun mitgeteilt bekam, ist die Rheinschifffahrtspolizeiverordnung (RheinSchPV) da eindeutig:

§ 2.02 Kennzeichen der Kleinfahrzeuge


  1. Kleinfahrzeuge müssen mit einem amtlichen Kennzeichen versehen sein. Dieses Zeichen muss mindestens 10 cm hoch und an beiden Vorderseiten in heller Farbe auf dunklem Grund oder in dunkler Farbe auf hellem Grund angebracht sein.
  2. Kleinfahrzeuge können durch besondere Vorschriften der zuständigen Behörde von der Kennzeichnung nach Nummer 1 ausgenommen werden. In diesem Fall sind an diesen Kleinfahrzeugen folgende Kennzeichen anzubringen:
    1. ihr Name oder ihre Devise.

      Der Name ist auf der Außenseite des Kleinfahrzeugs in gut lesbaren und dauerhaften lateinischen Schriftzeichen anzubringen. In Ermangelung eines Namens für das Kleinfahrzeug ist der Name der Organisation, der es angehört, oder deren gebräuchliche Abkürzung, erforderlichenfalls mit einer Nummer dahinter, anzugeben. Die Schriftzeichen müssen in heller Farbe auf dunklem Grund oder in dunkler Farbe auf hellem Grund angebracht sein.
    2. Name und Anschrift ihres Eigentümers.

      Der Name und die Anschrift des Eigentümers sind an gut sichtbarer Stelle an der Innen- oder Außenseite des Kleinfahrzeugs anzubringen.
  3. Beiboote eines Fahrzeugs tragen jedoch an der Innen- oder Außenseite nur ein Kennzeichen, dass die Feststellung des Eigentümers gestattet.
Was solls, immerhin hat man die Möglichkeit, sich bei einer Firma für Werbe- und Fahrzeugbeschriftungen einen Schriftzug aus einer Hochleistungsfolie plotten zu lassen. Diese Folien werden speziell für Lkw-Planen verwendet und sind flexibler und für eine dauerhafte Verklebung gedacht. Hat man eine solche Firma nicht vor Ort, kann man sich in heutiger Zeit natürlich auch seinen Schriftzug direkt online gestalten und schicken lassen. Entsprechende Angebote sind über die Suchmaschine des Vertrauens relativ schnell gefunden. Darauf verzichtet hätte ich aus ästhetischen Gründen dennoch gerne.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Best of European Outdoor Film Tour ab heute bei 3sat

Vorab wünsche ich Euch ein schönes neues Jahr und hoffe, Ihr seid gut hinüber gekommen. Als kleines Highlight zum Jahresanfang bietet 3sat für alle Extremsport und Outdoor Interessierte ein dreiteiliges Best Of der European Outdoor Film Tour (E.O.F.T.). Darin enthalten sind auch schon Beiträge der aktuellen Tour, die wir letzten Monat bei ihrem Zwischenstop im Mannheimer Capitol besuchten. Los geht es heute Abend um 20:15 Uhr auf 3sat mit den ersten drei Filmen unter dem Motto "Adrenalin pur". Gerade Andy Lewis erinnere ich hier noch sehr gut. Sketchy Andy ist nämlich echt crazy, ein echter Freak auf der Slackline. Mein persönliches Highlight folgt aber morgen, wenn unter dem Motto "Eiskalt und knallhart" zwei Beiträge der aktuellen Tour ausgestrahlt werden. Zwei Engländer beim Rissklettern und zwei Norweger beim Surfen durch die Polarnacht solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen! Zuletzt dann am Sonntag noch eine Folge über Getriebene. Hier geht es auf Skiern die steilsten Hänge hinab, speedkletternd die Hänge hinauf und im freien Fall beim Canyoning wieder die Gebirgsbäche hinunter.

Das Beste der European Outdoor Film Tour findet man mit weiterführenden Links und allen Sendezeiten bei www.3sat.de