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Mittwoch, 25. Juni 2014

Zurück an den Kühkopf


Meine letzte Tour auf dem Erfelder Altrhein ist schon einige Zeit her. Als mein Paddelkollege Martin mich abends fragte, ob wir nicht am kommenden Tag mal wieder eine schöne Paddeltour zusammen unternehmen könnten, einigten wir uns daher recht schnell auf die Runde um den Kühkopf. Das sollte mir auch endlich die Gelegenheit geben, das Ally Challenger auf dem Rheinstrom zu testen. Wochenende und schönes Wetter bieten schließlich immer die idealen Voraussetzungen für viel Betrieb auf dem Rhein und damit viele Wellen. Ein Großteil der rund 23 Kilometer langen Paddelrunde verläuft aber über den Erfelder Altrhein. Hier gibt es viel Ruhe und viel Natur zum Genießen.

Angehen kann man diese Tour auf verschiedene Weisen. Auf rheinland-pfälzischer Seite bietet sich als Einsatzstelle die Bootsrampe bei Guntersblum, nicht weit entfernt vom Bootshaus der Wassersportfreunde Guntersblum e.V. Von hier kann man entweder stromaufwärts bis zur Einmündung in den Kühkopf auf der hessischen Seite paddeln und dann mit der sehr trägen Strömung den Erfelder Altrhein hinab, oder man paddelt etwas stromabwärts und dann die breite Altrheinmündung hinein. Auf dieser Seite befindet sich auch die Zufahrt zu den Yachthäfen. Außer einigen bei schönem Wetter vor Anker liegenden Motorbooten ist aber meist nichts davon zu merken und durch die Breite des "Altrheindeltas" kann man sich auch sehr schön aus dem Weg gehen.
Wir entschieden uns dieses Mal aber für einen Start auf hessischer Seite. Hierfür bietet sich zum Beispiel das Bootshaus des TSV Pfungstadt e.V. an. Deren Anleger ist nebenbei bemerkt aber auch ein wunderbarer Anlaufpunkt zum Pausieren, wenn man von Guntersblum aus startet. Kühle Getränke werden dort nämlich auch ausgeschenkt.

Wir beschlossen den Altrhein hinauf zu paddeln und dann gegen das einströmende Wasser auf den Rhein hinaus und stromab zurück. Der Wasserstand war innerhalb eines Tages um weitere elf Zentimeter auf gerade einmal 1,33 Meter gefallen. An der Einmündung sollte somit kein so allzu großer Wasserdruck herrschen. Bei höherem Wasserstand hatte ich da sogar mit dem schlanken Seekajak auch schon ganz schön zu kämpfen. An diesem Tag konnte ich aber bereits am Anleger mit meinem Stechpaddel den Grund erreichen. 
Da wir diese Paddeltour erst Abends ausgemacht hatten und ich am Morgen noch mit dem Hund raus musste, blieb mir nicht ganz so viel Zeit für die Vorbereitung. Erst beim Ausladen fiel mir dann auf, dass ich weder meine Paddelschuhe, noch die Isomatte zum Auslegen im Faltcanadier dabei hatte. Wie sich später herausstellte, nicht die einzigen Unaufmerksamkeiten. Dass ich schon locker vier Jahre nicht mehr hier war, merkte ich auch recht schnell an der Strecke. Man paddelt den Altrhein hinauf, das Wasser wird seichter und der Arm schmaler, die sachte Strömung wird etwas spürbarer, aber die Einmündung kommt und kommt nicht näher. Herrlich ist die Ruhe. In diesen Bereich verirren sich lediglich ein paar Angler und ab und an kommt einem ein anderer Paddler entgegen. In unserem Fall waren das ein paar Canadier eines stockstädter Verleihers. Die waren schon aus der Entfernung leicht an ihren nicht vorhandenen Steuerkünsten erkennbar. Während wir schmunzelnd vorbei paddelten, versuchten wir ihnen noch ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben.

Irgendwann wurde das Wasser so flach, dass Martin ausstieg und den Canadier ziehen wollte. Im Stehen erkannte er dann eine Rinne, in der man doch noch paddeln konnte und brachte das Boot wieder auf Kurs. Auf dem Wasser war es warm und wir waren schon länger unterwegs als gedacht, unsere Getränkevorräte schrumpften schneller als geplant und die ungepolsterten Sitze des Ally begannen bereits ungemütlich zu werden. Gerne hätte ich zwischendurch auch mal in kniende Position gewechselt, aber ich hatte ja auch die Isomatte vergessen. Direkt auf dem Gestänge zu knien ist natürlich nicht drin. Tja, Fluch und Segen eines Faltcanadiers. Schließelich erreichten wir aber doch noch die Einmündung und waren mit ein paar kräftigen Paddelzügen draußen auf dem Rhein. Die ersten Schiffe und Sportboote ließen auch nicht lange auf sich warten und wir konnten schön das Verhalten des Ally längs und quer zu den anlaufenden Wellen testen. Ich finde, es machte eine überraschend gute Figur. Dann waren wir aber erst einmal froh, eine schöne Stelle zum Anlanden an der Sandbank gefunden zu haben und unsere Hinterteile einen Augenblick ausruhen zu können. Da es allerdings schon später als geplant war, zogen wir die Pause nicht unnötig in die Länge. Wir erreichten allerdings beide langsam einen Punkt, der mich etwas an die Zeiten erinnerte, wenn ich früher meine 1200er Harley Sportster zum Saisonstart ausmottete und die ersten Touren machte. Der Bock hatte tiefer gelegt nur noch etwa fünf Zentimeter Federweg auf dem Hinterrad und den flachsten Sitz, den ich damals finden konnte. Das war fast wie Starrrahmen fahren und ich sprach immer gerne davon, dass man sich erst einmal wieder die nötige Hornhaut auf den Hintern schaffen musste. Wir mussten uns gegenseitig schon langsam etwas motivieren und uns klar machen, dass alles immer Kopfsache ist. Im nachhinein muss ich darüber schmunzeln.

Von der Altrheinmündung aus sind es noch immer über acht Kilometer bis zum Anleger des TSV Pfungstadt zurück. Als ich noch im Verein paddelte, konnte ich das sportlicher angehen. Inzwischen muss ich allerdings gestehen, dass mir einiges an Training fehlt. Als wir es dann endlich geschafft hatten, krochen wir fast auf den Anleger. Spätestens auf dem Rückweg im Auto sitzend wurde dann aber schon wieder über andere Bootstouren nachgedacht. Schließlich war und ist es trotz allem ein schönes Hobby. Danach ist mir dann auch noch eingefallen, dass ich ja einfach mal gepolsterte Radhosen anziehen könnte. Auf den harten Schalensitzen des Ally könnte das eventuell ganz angenehm sein.

Freitag, 16. Mai 2014

Noch einmal Nordheimer Altrhein

Morgens um halb neun war ich mit Martin zum Paddeln verabredet. Nach dem Aufstehen sah es noch nach schönem Wetter aus und wir beschlossen, zeitig los zu kommen und direkt am Altrhein im Freien zu frühstücken. Bis wir allerdings mit Sack und Pack dort ankamen, sah es leider etwas anders aus. Graue Wolken verdeckten plötzlich die Sonne und kühler Wind wehte recht ordentlich und ließ uns nach und nach alle verfügbaren Bekleidungsschichten anlegen. Der Canadier musste vorerst als Windschutz für meinen kleinen Holzvergasungskocher herhalten, damit wir uns erst einmal heiße Getränke zubereiten konnten. Die Vorfreude auf unsere gemeinsame Kanutour über den Nordheimer Altrhein konnte diese Wetterentwicklung aber nicht wirklich dämpfen. 
 
Mein Holzvergasungskocher

Frühstück vor der Bootstour
Immerhin ließ der Wasserstand nun endlich ein entspannteres Paddeln zu. Dies war uns letztes Mal ja nicht vergönnt. Hin und wieder mussten wir lediglich an umgestürzten Bäumen etwas aufpassen, hatten aber erst einmal keine großen Hindernisse. So paddelten wir mit der kaum merklichen Strömung gemächlich den Altrheinarm entlang. Dass wir direkt zu Beginn zwei Schwäne als Begleitung hatten, freute natürlich insbesondere Tara. Es hätte wohl nicht viel gefehlt und sie wäre glatt aus dem Canadier gesprungen. Dies führte dazu, dass wir mehrfach das Boot stabilisieren mussten, um nicht zu kentern. Tara aus ihrem Jagdtrieb zu reißen dauerte etwas, also ließen wir den Schwänen erst einmal etwas Vorsprung. 

Immer nur kurz ließ sich die Sonne blicken

Warten auf die nächste Beute

Gegen den Wind zu paddeln ist natürlich nur halb so schön wie es das bei Windstille wäre, zumal es recht kühl blies und ich außerdem hin und wieder wegen des Windes nicht verstand, was Martin mir erzählte. Und riss dann zwischendurch einmal kurz die Wolkendecke auf, war man gleich wieder zu warm angezogen. Beschweren möchte ich mich aber nicht, denn immerhin regnete es nicht.

Kurz vor der Nordheimer Fußgängerbrücke sichteten wir voraus reichlich Holz im Wasser. Am Ufer machte sich ein Angler gerade daran, seinen Angeplatz einzurichten und in Watstiefeln seinen Uferbereich vom gröbsten Holz zu befreien. Als er uns bemerkte, wies er uns darauf hin, dass an der Brücke wohl Schluss für uns wäre. Durch das viele Schwemmholz wäre dort die Durchfahrt blockiert. Wir spekulierten aber auf eine Portage und wollten uns die Bedingungen selbst anschauen. Das Totholz vorsichtig umfahrend legten wir unterhalb der Brücke an einem kleinen Pfad an. Hier konnte ich aussteigen und zur Brücke hinauf gehen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Ganze Stämme waren bis an die Brücke getrieben worden und hingen an der Engstelle fest. Zudem gab es unter der Brücke eine Steinschüttung, die bei dem noch relativ geringen Pegelstand eine Stufe bildete und auf unserer Seite das Wasser aufstaute. Auf der anderen Seite war das Ufer durch diese großen, mit dichtem Unkraut zugewucherten Steine zumindest in unseren leichten Paddelschuhen praktisch unerreichbar. Links das Ufer entlang hätte es wohl eine Stelle gegeben, an der man wieder einsetzen gekonnt hätte, wenn wir uns mit einem nicht vorhandenen Buschmesser vom Feldweg aus Zugang verschafft hätten. Kurzerhand entschieden wir, an diesem Punkt herumzudrehen. Ein Stück zurück hatte ein Angler in liebevoller Handarbeit irgendwann einmal einen festen Angeplatz mit diversen Holzstufen und einem Steg angelegt. Dort wollten wir noch mal eine Pause einlegen und die Reste unseres Frühstücks essen. Knapp 4,1 Kilometer einfache Strecke waren uns immerhin vergönnt und die selbe Strecke zurück war mit Rückenwind dann doch ein wenig entspannter zu paddeln.


Montag, 5. Mai 2014

ÆGIR sollst du heißen

Inzwischen habe ich einen Schriftsatz an einen Bekannten geschickt, der alle Arten von Beschriftungen anbietet und mir meine für unsere Bundeswasserstraßen notwendige Bootskennzeichnung auf spezieller Folie für Lkw-Planen aus dem Plotter laufen ließ. Gestern Nachmittag nutzte ich das schöne Wetter und brachte die Beschriftung auf dem Ally Challenger auf. Nun kann ich also auch stressfrei auf dem Rheinstrom paddeln.
Wenn schon einen Namen geben, dann mit Stil, dachte ich mir. Zu einem norwegischen Boot passt wunderbar ein nordischer Name und ÆGIR ist in der Edda ein Meeresriese, der für die Götter Bier brauen sollte. Ihm wurden vor einer Seereise Menschen geopfert, um eine sichere Überfrahrt zu erbitten. Sichere Überfahrt und Bier? Perfekt. ÆGIR sollst du also heißen.


Bei unserer letzten kleinen Paddeltour habe ich mir doch glatt einen Stachel in einem Reifen meines Bootswagens zugezogen und nun hat der Schlauch ein Loch. Erst dachte ich, mit meinem Reparaturset vom Mountainbike könnte ich das locker richten, aber bedingt durch den kleinen Durchmesser dieser Ballonreifen sind die Reifenheber völlig ungeeignet. Die sind in der Standardausführung leider nur aus Kunststoff und biegen sich völlig unter der Spannung des kleinen Ballonreifens. Nun habe ich das Rad in die Fahrradwerkstatt gebracht und bekomme es für sechs Euro geflickt. Einen Platten am Bootswagen zu bekommen sollte eigentlich eine Ausnahme sein und deshalb neues Werkzeug anzuschaffen eher unnötig sein.
Der Rheinpegelstand hat sich inzwischen auch endlich normalisiert und wenn der Bootswagen wieder einsatzbereit ist, steht am Wochenende einer schönen Paddeltour auf dem Altrhein eigentlich nichts mehr im Wege. Nach den vielen Kanuvideos auf Youtube zieht es mich längst wieder raus.

Freitag, 4. April 2014

Altrheinrunde

Einen Tag, bevor der Staub aus der Sahara bei uns angekommen ist und den Himmel trübte, hatte ich doch noch Hilfe zum Aufbau des Ally Challenger bekommen. Chris war neugierig aufs Paddeln geworden und hatte sich selbstlos angeboten. Selbst zu zweit kamen wir dann aber etwas ins Schwitzen. Das Gestänge sitzt wirklich noch extrem stramm in der Bootshaut, aber als Lohn winkte die anschließende kleine Paddeltour. Da wir nur noch den Nachmittag Zeit hatten, bot sich die kurze Anfahrt zum Maulbeerauer Altrhein an. Den Faltcanadier schnallten wir auf meinen Dachgepäckträger und fuhren über die Rheinbrücke zum ehemaligen Wormser Campingplatz. Dort wechselte der Canadier auf den Bootswagen, mit dem wir bequem die letzten paar hundert Meter bis zur Einmündung des Altrheins schafften. Hier gibt es eine kleine Kiesbank, die sich wunderbar für die letzten Handgriffe und das Einbooten eignet.

Einsetzstelle an der Einmündung des Maulbeerauer Altrheins

Die ersten paar Meterauf dem Wasser musste sich dann vor allem mein Hund erst einmal etwas beruhigen. Tara ist es noch nicht so gewohnt, in einem Boot zu sitzen und auch noch still zu halten. Darauf war ich aber zum Glück vorbereitet und konnte den schwankenden Canadier einigermaßen stabilisieren. Dann fehlte uns plötzlich fast das nötige Wasser unter dem Kiel. Der vordere Abschnitt dieses Altrheinarms ist die wohl seichteste Stelle, was vermutlich auch dem Umstand zu verdanken ist, dass dieser Seitenarm früher durch einen Damm durchschnitten war und eingespültes Sediment nicht weitertransportiert werden konnte. Seit der Renaturierung vor ein paar Jahren kann das Wasser nun aber endlich wieder ungehindert durchfließen und es hat sich bereits eine Rinne gebildet, die belegt, dass das Sediment nun langsam abgetragen wird. 

Auch für meinen Hund gab es unterwegs viel zu sehen

Schließlich hatten wir das Flachwasser hinter uns gelassen. An der Stelle, wo früher der Damm durch den Altrhein verlief, mussten wir uns noch einmal einen Weg zwischen den Steinen hindurch suchen, die vom Fundament übrig geblieben waren, dann kamen wir in paddelbares Wasser. Lediglich dem einen oder anderen umgestürzten Baum mussten wir mit dem Faltboot hin und wieder ausweichen, aber ansonsten konnten wir den Rest der Strecke genießen. Nur schade, dass uns die Zeit bereits etwas im Nacken saß. Wir sollten also bei nächster Gelegenheitt wieder kommen. Allerdings ist der Wormser Rheinpegel die letzten Tage stetig gefallen. Zuerst sollte es also wenigstens ein bisschen regnen, aber bitte kein Hochwasser...

Mittwoch, 12. März 2014

Ally Challenger`s Trockentour

Ich hatte es mir so schön ausgemalt: Herrliches Wetter und einigermaßen Ruhe auf dem Bach. Einen Tag vorher nochmal mit dem Hund einen Kontrollgang am Nordheimer Altrhein gemacht, den Wasserstand, Zugangsstellen und eventuelle Barrieren gecheckt und für gut befunden, abends dann alles ausgemottet und parat gelegt. Ich sah mich schon auf dem Altrhein paddeln und die einzige Sorge war, dass mein Hund im Canadier wieder keine Ruhe geben könnte. Gestern packte ich dann nach dem Frühstück mein Auto und fuhr an die alte Nordheimer Schließe, das ehemalige Schleusentor an der Altrheinmündung. Hier wurde früher der Wasserstand im Nordheimer Altrhein reguliert, bevor man ihn vor einigen Jahren wieder renaturierte und alle Dämme zurückbaute. Heute kann das Wasser bei ausreichendem Wasserstand wieder ungehindert durch den Altrheinarm fließen und auch die Fische wieder ungehindert hinein und hinaus.
Ich entschied mich zum Einbooten für die Bootsrampe am Rheinstrom, unmittelbar neben der Altrheinmündung. Hier war Platz zum Aufbau des Faltcanadiers direkt neben dem Auto und ein guter Zugang zum Wasser. Allerdings wehte dort ein in Böen recht kräftiger Wind. Das merkte ich spätestens, als mir meine gerade ausgelegte Bootshaut beinahe davon wehte. Also schnell die Dollbordstangen in die Bootshaut geschoben, um alles etwas zu stabilisieren? Von wegen. Hinten knien und die Stange ein paar Zentimeter hineinschieben, an die nächste Öffnung im Gestängekanal laufen und die Stange so ausrichten, dass sie auf der anderen Seite wieder in den Kanal wandert, wieder zurück nach hinten und weiterschieben, Windböe, Gestängekanal wieder ausrichten und von vorne. Ich war froh, als ich die Dollborde durchgeschoben und sogar die Bodenmatte problemlos eingelegt hatte.Nachdem ich dann aber die Steven eingesteckt hatte, begann das Dilemma. Irgendwie waren alle Längsspanten zu lang und bogen sich wie verrückt nach oben durch. Ich konnte noch so sehr an der Bootshaut ziehen und zerren, da einen Querspant einzusetzen bekam ich einfach nicht hin. Dabei ständig wieder eine starke Windböe, die aus der Bootshaut eher ein Segel werden ließ und irgendwann war ich einfach nur genervt. Zwischenzeitlich kamen dann noch immer mehr Angler an, packten Grills aus, suchten Feuerholz und beobachteten mich aus der Distanz, bis ich kapitulierte. Ohne Hilfe würde ich den Faltcanadier nicht zusammenbauen. Heute habe ich in einer Aufbauhilfe von Globetrotter folgenden Satz entdeckt:"Es ist ungünstig, das Kanu zum ersten Mal bei starker Sonnenstrahlung zu montieren. Die Aluminiumrohre dehnen sich etwas aus, die Außenhaut aber nicht. Dies kann dazu führen, dass die Montage recht “eng” wird." Gut, das erste Mal war es jetzt nicht, aber mal abgesehen vom Wind war es ja schon sehr sonnig. Eng war es in der Bootshaut allemal. Bescheiden ausgedrückt. 


Dafür konnte ich nun immerhin endlich den Drammen Kanusack von Meru einweihen. Diesen hatte ich mir letztes Jahr für 39,95 Euro von einem Globetrotter-Ausrüstungsgutschein gekauft. Der Packsack hat ein Volumen von 255 Litern und besteht aus Cordura. Er ist mit Rollverschluss ausgestattet und verfügt über zwei Tragegriffe und ein sehr einfaches Tragesystem, dem ich eher kurze Strecken zutrauen möchte. 
Flach auf den Boden gelegt habe ich zuerst die Bootshaut flach hinein gelegt. Darauf die in die Bodenmatte eingerollten Längsspanten. Auf den Boden des Drammen Kanusacks würde ich zukünftig wohl einfach einen der Sitze ohne Gestänge packen, damit die Rohre nicht versehentlich durchschlagen können. Die Querspanten und den Rest des Faltcanadiers bekommt man danach noch locker in dem Packsack unter.
Mit den Tragegriffen ließ sich der Packsack recht gut handeln. Ruckzuck hatte ich ihn in den Kombi gehoben, ohne viel schieben zu müssen. Später habe ich die Tragegurte genutzt, um den Packsack vom Parkplatz nachhause zu tragen. Natürlich braucht man hier keinen Tragekomfort zu erwarten, aber um sein Faltboot beispielsweise im Zug mitnehmen zu können, reicht es wohl aus. Um mehr sagen zu können, sollte ich den Meru Kanusack Drammen aber erst einmal eine Zeit lang benutzen. Die drei Kundenbewertungen bei Globetrotter waren zwar eher durchwachsen, aber ich mache mir da lieber ein eigenes Bild.


Freitag, 21. Februar 2014

Kennzeichnungspflicht auch für Falt- und Luftboote

Na gut, es war ein Versuch wert. Die Aussicht auf Erfolg schätzte ich aber von Anfang an als eher gering ein. Vor einiger Zeit hatte ich eine Anfrage an das Wasser- und Schifffahrtsamt Mannheim gestellt. Mir ging es darum zu klären, welche Grenzen es eventuell bei der Kennzeichnungspflicht von muskelbetriebenen Booten auf deutschen Wasserstraßen, hier vor allem dem Rhein gibt. Besitzt man nämlich ein Falt- oder Luftboot, das für den Transport regelmäßig zusammengepackt wird, sind Beschriftungen aus selbstklebenden Folienbuchstaben gewissen Beanspruchungen ausgesetzt und sehen mit der Zeit eher unschön aus. Vor allem bei fertigen Einzelbuchstaben aus dem Bastelgeschäft oder Baumarkt hat man unter Umständen nicht sehr lange Freude. Wie ich nun mitgeteilt bekam, ist die Rheinschifffahrtspolizeiverordnung (RheinSchPV) da eindeutig:

§ 2.02 Kennzeichen der Kleinfahrzeuge


  1. Kleinfahrzeuge müssen mit einem amtlichen Kennzeichen versehen sein. Dieses Zeichen muss mindestens 10 cm hoch und an beiden Vorderseiten in heller Farbe auf dunklem Grund oder in dunkler Farbe auf hellem Grund angebracht sein.
  2. Kleinfahrzeuge können durch besondere Vorschriften der zuständigen Behörde von der Kennzeichnung nach Nummer 1 ausgenommen werden. In diesem Fall sind an diesen Kleinfahrzeugen folgende Kennzeichen anzubringen:
    1. ihr Name oder ihre Devise.

      Der Name ist auf der Außenseite des Kleinfahrzeugs in gut lesbaren und dauerhaften lateinischen Schriftzeichen anzubringen. In Ermangelung eines Namens für das Kleinfahrzeug ist der Name der Organisation, der es angehört, oder deren gebräuchliche Abkürzung, erforderlichenfalls mit einer Nummer dahinter, anzugeben. Die Schriftzeichen müssen in heller Farbe auf dunklem Grund oder in dunkler Farbe auf hellem Grund angebracht sein.
    2. Name und Anschrift ihres Eigentümers.

      Der Name und die Anschrift des Eigentümers sind an gut sichtbarer Stelle an der Innen- oder Außenseite des Kleinfahrzeugs anzubringen.
  3. Beiboote eines Fahrzeugs tragen jedoch an der Innen- oder Außenseite nur ein Kennzeichen, dass die Feststellung des Eigentümers gestattet.
Was solls, immerhin hat man die Möglichkeit, sich bei einer Firma für Werbe- und Fahrzeugbeschriftungen einen Schriftzug aus einer Hochleistungsfolie plotten zu lassen. Diese Folien werden speziell für Lkw-Planen verwendet und sind flexibler und für eine dauerhafte Verklebung gedacht. Hat man eine solche Firma nicht vor Ort, kann man sich in heutiger Zeit natürlich auch seinen Schriftzug direkt online gestalten und schicken lassen. Entsprechende Angebote sind über die Suchmaschine des Vertrauens relativ schnell gefunden. Darauf verzichtet hätte ich aus ästhetischen Gründen dennoch gerne.

Freitag, 2. August 2013

Umtragemöglichkeiten auf dem Neckarkanal

Eigentlich wären wir ja nun schon zu dritt kurz vor Antritt einer ausgedehnten Paddeltour über die Mosel. Vieles hatten wir im Vorfeld schon recherchiert und ich dabei noch virtuell eine sehr nette Luxemburgerin kennengelernt, die mir in zahlreichen Mails von Parkmöglichkeiten, Einsetzstellen, Campingplätzen und regionalen Sehenswürdigkeiten erzählte. Jutta, vielen lieben Dank noch einmal dafür! 
Für diese Tour wären allerdings zwei Autos nötig gewesen. Eines hätten wir unterwegs in Traben-Trarbach abgestellt, mit dem anderen Auto wären wir an die Luxemburgische Grenze nach Perl gefahren und dort von der kleinen Bootsrampe, unweit des Drachenbootanlegers des Besch aktiv e.V. zu unserer Gepäcktour gestartet. Da kam uns nun aber leider ein größerer Autoschaden in die Quere. 
Um trotzdem eine Chance auf eine Paddeltour zu bekommen, entschieden wir uns für eine einfachere Alternative. Wir wollten uns nach Neckarsulm oder Bad Friedrichshall fahren lassen und von dort aus über Neckar und später Rhein zurück nach Worms paddeln. Von unserer Ostertour 2009 kannten wir zumindest die Strecke ab Haßmersheim, die ja bis Heidelberg landschaftlich sehr nett ist. Ab dort folgt dann aber der von Spundwänden eingefasste Neckarkanal, der für Paddler eher unschön ist. Einige Vereine, einen Bootsverleiher und das WSA Heidelberg habe ich angemailt und nach einer frühzeitigen Umtragemöglichkeit in den Altneckar gefragt. Wie sich herausstellte, war das gar nicht so einfach. Die einzige Option, die ich genannt bekam, war am rechten Ufer noch vor der Ernst-Walz-Brücke anzulegen und mit den Bootswagen locker einen Kilometer zu portieren. Über die Brücke und dann entlang Iqbal-Ufer und Vangerowstraße, um nach dem Wehr am linken Ufer einen kleinen Pfad zu finden, über welchen wir wieder einsetzen könnten. 2009 wussten wir nichts von dieser Option, hätten uns aber wohl auch dagegen entschieden. Bei Kilometer 18,3 gelangt man schließlich im Kanal unter der Autobahnbrücke der A5 an eine Umtragestelle. Ostern 2009 war allerdings der Wasserstand so niedrig, dass die Oberkante des Ausstiegs fast unerreichbar war, wenn man auch noch aus der relativ engen Sitzluke eines Seayaks herauskommen musste. Auf der anderen Seite fanden wir ähnliche Schwierigkeiten vor. Ohne die freundliche Hilfe örtlicher Paddler hätten wir es seinerzeit nicht wieder in unsere Kajaks zurück geschafft. Inzwischen scheint es hier aber Verbesserungsmaßnahmen gegeben zu haben. Auf meine Anfrage hin hat Herr Dipl.-Ing. Rüdiger Englert vom WSA die Stelle besichtigt und mir aktuelle Fotos zur Verfügung gestellt, welche ich freundlicherweise an dieser Stelle veröffentlichen darf. 

Ausstieg Neckarkanal km 18,3

Einstieg Altneckar km 18,3
Wie man auf dem ersten Foto erkennt, ist der Ausstieg bei normalem Wasserstand kein Problem. Wir hatten Ostern 2009 allerdings einen vierzig bis fünfzig Zentimeter niedrigeren Wasserstand und schmerzlich eine Stufe vermisst. Auf dem unteren Foto ist der Einstieg in den Altneckar zu sehen, welcher sogar über Stufen verfügt. In Erinnerung hatte ich an dieser Stelle nur einen Steg, aber so schaut das schon anders aus. Und auch in Feudenheim ist für die Zukunft von Seiten des zuständigen Ausbauamtes (ANH) noch eine Verbesserung der Umtragemöglichkeit geplant. Dort gerieten wir vor vier Jahren an eine geschlossene Schleuse und mussten über eine Leiter an der Spundwand hoch. Kein Spass mit voll beladenen Wanderbooten. Schön, dass man auch auf uns Paddler Rücksicht nimmt und diese Probleme nach und nach beseitigt!

Montag, 6. Mai 2013

Stapellauf des Ally Challenger

Gestern war endlich wieder schönes Wetter. Ein perfekter Tag, um mit meinem Paddelkollegen Martin an den Nordheimer Altrhein zu fahren, den Ally Challenger aufzubauen und die "Seefestigkeit" meines Hundes zu testen. Das war ja bisher mit meinem Einerkajak nicht möglich.

Der Platz, an den wir eigentlich zum Aufbauen und Einsetzen wollten, war natürlich durch Angler belegt. Also mussten wir ausweichen. Der nächst mögliche Zugang zum Wasser war unter der Eisenbahnbrücke. Dort ist es zwar weniger idyllisch und es gibt statt Gras nur einen geschotterten Weg und eine ebensolche Uferböschung, dafür ist immerhin das Wasser im Uferbereich schön flach. Gerade mit Hund hat man somit einen wunderbaren Einstieg.

Paddeltour mit kompaktem Gepäck
Wir luden also unser Gepäck ab und breiteten die Einzelteile des Faltkanadiers direkt auf dem Weg aus. Von der Eisenbahnbrücke herunter konnte man dies wunderbar fotografieren. Dann positionierte ich meine Digitalkamera mit dem Stativ an der Brückenböschung und startete die Filmaufnahme, um den Aufbau zu dokumentieren. Bisher hatte ich das Boot lediglich einmal abgebaut und ein paar Mal das Video mit der Ally-Aufbauanleitung angeschaut. Grundsätzlich wusste ich also, wie der Faltkanadier aufzubauen ist. Trotzdem war klar, dass es beim ersten Aufbau etwas dauern würde. Zumal es in der Sonne ordentlich warm wurde und hin und wieder auch mal jemand neugierig vorbei schaute. Darunter sogar alte Bekannte von mir, die gerade mit den Fahrrädern unterwegs waren. Bei all dieser Ablenkung hatte natürlich niemand bemerkt, dass sich die Kamera irgendwann abgeschaltet hatte. Aber den Aufbau sollte man wohl eh besser erst dann filmen, wenn man ihn beherrscht und nicht ständig Leute "stören". An diesem Tag ging es sowieso primär darum, den Ally Challenger, die Moll Trophy Stechpaddel und die "Seefestigkeit" meines Hundes zu testen. 

Ally Challenger 17 DR in Einzelteilen (Zum Vergrößern anklicken)
Während mein Hund bereits immer größere Steine anschleppte, immer wieder über die Bootshaut des Faltkanadiers tappte und im späteren Verlauf des Aufbaus die Steine sogar in den Kanadier fallen ließ, gerieten wir in der Sonne immer mehr ins Schwitzten. Doch schließlich war der letzte Querspant eingesetzt und als krönender Abschluss das Klettband der Bug- und Heckabdeckungen angedrückt. Ich hatte extra den GorillaPod eingepackt und positionierte mit diesem nun die Rollei Bullet 3S am Bug des Kanadiers. Das funktionierte ganz gut: Zwei Beine des Stativs um das Oberrohr des Bugquerspants gewickelt, ein Bein zum Abstützen von vorne zwischen den Spant und die Bootshaut. Bedienen wollte ich die Kamera mit der Fernbedienung. Wie sich später herausstellte, hatte aber auch das nicht immer funktioniert. Sitzt man im Heck des Kanadiers, dann sieht man halt leider nicht, ob die Kamera am Bug nach einem Knopfdruck auf die Fernbedienung läuft oder nicht. Eine Erfahrung, aus der ich auch wieder gelernt habe.

Der fertig aufgebaute Faltkanadier
Nachdem wir alles im Boot verstaut und dieses zu Wasser gebracht hatten, mussten wir nur noch den Hund hinein bekommen. Also machte ich den Lockvogel und stieg als erstes ein. Siehe da, nach ein wenig Zögern kam meine Kleine tatsächlich Pfote für Pfote ins Boot. Vorher hatte sie natürlich erst noch einen schönen Stein hineingewofen. Ohne Spielzeug geht ja nicht. Martin machte es sich als Schlagmann vorne bequem, ich hatte im Heck das Steuerpaddel übernommen. 
Der Wasserstand des Rheins war recht hoch, sodass selbst hier im Altrheinarm eine sichtbare Strömung herrschte. Diese nutzten wir zum Einpaddeln. Vorbei an Treibholz und überschwemmten Bäumen und Büschen paddelten wir durch die Malbeeraue. Streckenweise fühlt man sich, als wäre man mitten in der Wildnis unterwegs. Ich liebe diese Gegend und war früher schon viel zum Angeln hier. Schon zu der Zeit träumte ich davon, hier mit dem Kanadier zu paddeln. Jahre später war es nun also soweit. Der Ally Challenger ließ sich recht gut manövrieren, aber mein Hund gab einfach keine Ruhe. Dadurch, dass wir ansonsten keine Packlast dabei hatten, reagierte der Faltkanadier auf ihr Hin- und Herlaufen recht kippelig. Angst hatte meine Tara allerdings nicht. Im Gegenteil hängte sie den Kopf aus dem Boot und schlabberte Wasser, spielte mit ihrem Stein und vertrieb sich die Zeit. Wir mussten jedoch ständig gegenhalten, damit das Boot nicht doch noch umkippte. Schließlich beschlossen wir umzudrehen. Martin bot sich an, auszusteigen und sich mit meinem Hund am Ufer zu verweilen, damit ich noch etwas das Solopaddeln testen konnte. Bei der Gelegenheit startete ich mit der Fernbedienung die Rollei-Cam am Bug. Dachte ich zumindest. Erst zuhause bemerkte ich dann, dass es gar keine Aufnahme gab.


Nach mir drehte Martin noch eine ganz kleine Runde und verschaffte mir damit immerhin doch noch einen kleinen Videoclip. Immerhin etwas, wobei ich mich natürlich gerne mal selbst im Video beobachtet hätte. Dann halt nächstes Mal. Für das Demovideo zu meinem Artikel über die Rollei (Link s. o.) sollte es aber genügen. Ich wollte dieses gestern Abend also noch mit dem Windows Live Movie Maker zusammenschneiden. Kleines Intro, Videoclip, Abspann, keine Musik im Hintergrund. Eigentlich kein Problem. Dann ließ sich plötzlich der Lauftext nicht animieren, die Vorschau lief nicht, Speichern als HD-Film ging nicht, die Funktion zum direkten Veröffentlichen bei Youtube ebenfalls nicht. Ganz toll. Irgendwie war da gestern echt der Wurm drin. Nach einem Neustart funktionierte es dann endlich und ich generierte direkt aus dem Tool heraus einen Youtube-Film, der dann online mit sagenhaften 480p gespeichert wurde. Außerdem hat der eigentliche Videoclip ein anderes Format wie Intro und Abspann. Ich bin begeistert...

Donnerstag, 2. Mai 2013

Ally Challenger 17 DR - Packüberlegungen

Zum Lieferumfang eines Ally Faltkanadiers gehört ja leider kein Packsack. Das optionale Original von Bergans hat ein komfortables Volumen von 225 Liter, würde aber in der Variante mit Trageriemen mit 170,- bis 190,- Euro zu Buche schlagen (Beispiel). Die günstigere Variante ohne Trageriemen scheint nicht mehr hergestellt zu werden. Alternativen wären der von Globetrotter vertriebene Kanurucksack von Ortlieb mit einem Volumen von 160 Liter für rund 120,- Euro oder mit knapp 40,- Euro am billigsten der Kanusack Drammen vom Meru, der mit 255 Liter zwar das größte Volumen, dafür leider aus dem dünnsten Material gefertigt ist. Lange habe ich im Internet recherchiert, aber leider gibt es da wohl keine weiteren nennenswerte Optionen. In der elektronischen Bucht fand ich noch einen gas- und wasserdichten Gummi-Packsack aus Bundeswehrbeständen, der aber nach Rückfrage beim Verkäufer bis zu vier Kilogramm wiegen soll. Das ist definitiv zu viel. Nun überlege ich, eventuell bei einem Planenhändler Lkw-Plane und Klebstoff zu besorgen und selbst einen Packsack mit Rollverschluss herzustellen. Eine Plane mit 2 x 2,5 m in 690 g/m2 würde inclusive 250 ml Pinselkleber rund 30,- Euro zuzüglich Versand kosten. Für den Rollverschluss bräuchte ich dann noch einen Blitzverschluss und eventuell etwas Gurtband. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich das in der Größe vernünftig selbst hinbekomme.
Derweil ist der Faltkanadier erst mal in zwei Packen aufgeteilt. Bootshaut und Bodenmatte mit eingerollten Dollborden und Längsspanten bilden den großen Packen, Querspanten, Steven, Sitze etc. passen einigermaßen in meinen großen Ortlieb-Packsack. Von meinem Seayak habe ich extra den Bootswagen zurückbehalten. Dieser ist zwar eher für schlanke Kajaks gedacht, aber wenn ich die Längsauflagen mit Gurten verbinde, kann ich den großen Packen darauf schnallen, ohne dass er durchrutscht. Ob dieser Bootswagen aber auch für Portagen des zusammengebauten Bootes geeignet ist, muss sich erst noch zeigen. Seitlich habe ich an den Packen die Stechpaddel (Moll Trophy) geschnallt. So bekomme ich Handgriffe, um den ganzen Bootskarren hinter mir her ziehen zu können. Oben auf den ganzen Packen kommt der Ortlieb-Packsack mit den restlichen Bootsteilen. Soweit zumindest die Theorie und kurze Strecken wären auf diese Art bereits zu bewältigen. Leider blieben die Paddel allerdings bei längerer Belastung nicht in dieser Position. Ich hatte den Fehler gemacht, dass ich mit dem hinteren Gurt beide Packsäcke zusammenschnallte. Dadurch bekamen die Paddelblätter zu viel Spielraum. Ich muss wohl noch ein wenig experimentieren, um die beste Variante zu finden. Egal, ob ich nun bereits einen großen Packsack habe oder nicht.

 

Sonntag, 13. März 2011

Frühjahrs-Hausmesse beim Kanu Shop Groß-Rohrheim

Am 02. April 2011 veranstaltet der KSGR seine Frühjahrs-Hausmesse. Von 10-18 Uhr können dort Paddel-Neuheiten 2011 begutachtet und getestet werden. Da für die neue Kollektion Platz benötigt wird, sind viele Ladenartikel radikal reduziert.
Außerdem wird wieder ein Kanuflohmarkt veranstaltet. Wer also gebrauchtes Equipment oder gebrauchte Boote veräußern möchte, sollte sich anmelden.

Kanushop Groß-Rohrheim
Brahmsweg 6
68649 Groß-Rohrheim
Samstag 10.00 - 18.00 Uhr
Info-Tel.: 06245/905867
Web: www.kanutreff-ksgr.de

Mittwoch, 2. März 2011

Onlinepetition

Auf Facebook weist Sport Zölzer gerade auf eine Petition zur Erhaltung der Donau als Paddelfluss hin. Laut ihrer Aussage würde es wohl stark danach aussehen, als würde Lobbyismus angewendet, um Paddler vom Fluss fernzuhalten. Genauere Ausführungen sind über den LINK zu finden. Die Unterzeichung kann online noch zwei Tage lang abgegeben werden. Ein Aufruf, dem Hessischen Kanuverband dabei zu helfen, Freiheit zu erhalten!

Donnerstag, 2. September 2010

Wasserzeichen in der Schweiz

Es sind alle Kanuten aufgerufen, am 25. September 2010 in das schweizerische Versam am Vorderrhein zu kommen. Dort wird zum zweiten Mal das Wasserzeichen stattfinden. Dahinter steht die Idee, möglichst viele Paddler gleichzeitig auf den Fluss zu bringen und somit ein Zeichen für saubere und befahrbare Gewässer zu setzten. Gleichzeitig findet am Sonntag die Jugend-Schweizermeisterschaft der Wildwasser-Abfahrt statt und so werden auch zahlreiche junge Athleten anwesend sein. Ein seltener, gemeinsamer Auftritt von Freizeit- und Wettkampfsportler als Zeichen, dass sich alle Kanufahrer für die Gewässer einsetzten.

Quelle: Newsletter des Schweizerischen Kanu-Verbandes

Die offizielle Ausschreibung als PDF

Sonntag, 8. August 2010

Ein Wasserwanderer in Mecklenburg

Diesen Titel habe ich meinem heute veröffentlichten Reisebericht über meine Kajaktour in Mecklenburg gegeben. Es hat ein bisschen gedauert, bis alle Bilder, Texte und Daten für die Geo-Reisecommunity aufbereitet waren. Jetzt ist es an der Leserschaft, zu beurteilen, ob sich die Arbeit gelohnt hat. Ich hoffe es natürlich.

Übrigens noch eine kleine Anmerkung zur Müritz: Es handelt sich dabei um einen wirklich großen See, der zudem als Wasserstraße dient. Will man diesen See überqueren, hat man einige Kilometer offenes Wasser zu bewältigen. In der Länge sind es noch einige Kilometer mehr und Rastplätze unterwegs relativ rar. Wind kann unterwegs ganz plötzlich aufkommen und über die eben noch leicht gewellte Wasseroberfläche können plötzlich kurze, schnell brechende Wellen wogen. Dieses Gewässer möchte ich keinem ungeübten Ferienpaddler empfehlen. Man benötigt unter Umständen einige Kondition und Erfahrung mit dem Paddeln in Wellen. Es sollen immer wieder Unfälle passieren, ab und zu auch mit tödlichem Ausgang. Leider konnte ich bisher noch keine offizielle Unfallstatistik im Netz finden. Es gibt aber genügend Gebiete innerhalb der Seenplatte, die wirklich
jedem einen schönen Paddelurlaub versprechen. Nur dabei bitte immer auch an die schützenswerte Flora und Fauna denken.

Reisebericht Ein Wasserwanderer in Mecklenburg

Freitag, 30. Juli 2010

Neuer Weltrekord für die schnellste Kanufahrt auf dem Rhein
















Nun ist es amtlich: Corrado Filipponi hat es tatsächlich geschafft einen neuen Weltrekord für die schnellste Kanufahrt auf dem Rhein aufzustellen. Gestern Abend um 21:16 Uhr erreichte er in Begleitung eines Schiffes des Port of Rotterdam, das ihn auf den letzte Kilometern begleitete, den Berghaven in Hoek van Holland. Damit unterbot er den bestehenden Rekord im Solokajak um 10 Stunden und 15 Minuten, sowie die überhaupt schnellste Fahrt im Zweierkajak um 15 Minuten. Man darf gratulieren!

www.rhein2010.ch

Sonntag, 25. Juli 2010

Besondere Gäste beim WSV


Auf seiner Jagd nach dem Weltrekord schaffte es Corrado Filipponi heute tatsächlich bis nach Worms. Er und sein Team freuten sich über die Einladung, an unserer Kanustation die Nacht zu verbringen. Also nahm ich die Begleitfahrzeuge an unserem Bootshaus in Empfang, wo dann auch noch neugierige Paddelkollegen aus Mannheim ankamen, die den Rekordversuch ebenfalls online verfolgen. Bald herrschte rege Betriebsamkeit, um Corrado in Empfang zu nehmen, Abendessen sowie Übernachtung im Bootshaus vorzubereiten. Nach einem derart frühen Tagesbeginn und so vielen Stunden im Boot würde man sicherlich am liebsten gleich ins Bett fallen. Davor muss man aber erst einmal etwas essen, die nächste Etappe durchsprechen und telefonisch Radiointerviews führen.

Um das richtig amtlich zu machen muss übrigens an jeder Station ein unabhängiger Zeuge eine kleine Urkunde ausfüllen, mit der er bestätigt, dass Corrado tatsächlich mit dem Kajak angekommen ist. Der Zeuge wird dann noch mit der Urkunde fotografisch festgehalten. In Worms war ich das. Wer hätte das heute gedacht? So kann jeder Tag unerwartete Ereignisse bereithalten.







 
Ich drücke Corrado weiterhin die Daumen für ein gutes Gelingen!

Samstag, 24. Juli 2010

Kajaktour über die Mecklenburgische Seenplatte

Inzwischen habe ich acht Tage Rundtour über die Mecklenburgische Seenplatte hinter mir und ich kann sagen, dass es eine tolle Tour, aber gut was los war. Ich habe natürlich auch wieder mein Tourtagebuch dabei gehabt und werde noch einen Reisebericht verfassen. Zuerst habe ich jedoch meine Fotoausbeute gesichtet, fast vierhundert Bilder bearbeitet und die Exif-Daten mit Koordinaten und Stichworten ergänzt, so lange noch alles frisch im Kopf ist. Das war schon recht aufwändig. Immerhin kann ich nun schon mal vorab eine kleine Diashow anbieten, die ich gerade bei Youtube hochgeladen habe. Ich hoffe, sie gefällt Euch. Um die Diashow in Originalgröße zu sehen, müsst Ihr in dem Fenster rechts unten das Youtube-Symbol anklicken" anklicken.

Sonntag, 11. Juli 2010

Einstimmung auf den Urlaub

Dienstag ist es soweit. Meine Ausrüstung ist soweit zusammengestellt, morgen nochmal das Auto durchchecken und noch ein wenig Verpflegung kaufen, dann gehts nach Mecklenburg-Vorpommern.

Heute habe ich mit meinen Vereinskollegen bei bestem Wetter noch eine Paddelrunde vom Angelhofer- über den Ketscher- zum Otterstädter Altrhein gedreht. Das lässt sich wunderbar als Tagestour anlegen, bei der Einsetzstelle und Endpunkt relativ nah beieinander liegen. Bei diesem Wetter war natürlich entsprechend viel los und auf dem Stück Rheinstrom vom WSV Brühl zur Mündung in den Otterstädter Altrhein kam dann noch ein ignoranter Motorbootfahrer relativ nah an mir vorbei, ohne auch nur im geringsten zu drosseln. Das hätte mich beinahe noch umgeworfen. Diese Typen haben echt verdrängt, dass sie Rücksicht auf uns zu nehmen haben. Trotzdem war die Tour insgesamt sehr schön. Bloß meine Kamera habe ich nicht dabei gehabt. Es wird aber eh bald wieder mehr als genug Fotos zu sichten geben.

Da ich alleine auf der Mecklenburgischen Kleinseenplatte unterwegs sein werde und im Boot zum Glück genug Stauraum vorhanden ist, werde ich mir wohl den einen oder anderen kleinen Luxus gönnen. Mal schauen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt.

Freitag, 2. Juli 2010

Mecklenburgische Seenplatte für Kurzentschlossene

Viel war ja schon geplant, einiges musste verschoben, anderes sogar gecancelt werden. Damit nun aber trotzdem etwas Unternehmungslust gestillt und der Horizont ein wenig erweitert werden kann, dachte ich mal wieder über Mecklenburg-Vorpommern nach. Die Seenplatte reizte mich ja auch schon lange. Mein Onkel war da schon unterwegs und recht angetan. Die Anfahrt von Worms mit eigenem Boot kostet zwar etwas Zeit, ist aber ansonsten locker realisierbar. 731 Kilometer wären es bis nach Mirow, wo ich bei der Jugendherberge mein Auto lassen könnte. Direkt nebenan liegt noch die Kanustation Mirow, deren Campingplatz zwar günstiger wäre, dafür aber in meinem Falle noch eine Parkgebühr von etwa 2,50 Euro pro Tag dazu käme. Andere lehnten die Abstellung meines Autos für den Zeitraum von wenigstens 14 Tagen auch ganz ab und irgendwo auf der Straße möchte ich das Auto nicht so lange stehen lassen.

Im Vorfeld hatte ich mir schon die folgenden beiden Gewässerkarten besorgt:

Touren-Atlas Wasserwandern: Touren-Atlas Wasserwandern 6. Mecklenburg-Vorpommern 1 : 75 000: TA6

Jübermann Wassersport-Wanderkarten, Bl.6, Deutschland Nordost: Mecklenburgische Seenplatte 1 : 100 000. Für Kanu- und Rudersport. Wasserfest

Der detaillierte Touren-Atlas für die bessere Orientierung auf der Tour, die Gewässerkarte für die bessere Übersicht. Im Forum der outdoorseiten habe ich noch einen Thread eröffnet, um nach eventuellen Mitpaddlern zu schauen und vielleicht noch den einen oder anderen schönen Tipp zu bekommen. An dieser Stelle meinen Dank an Alle!

Bisher hat sich folgender Routenverlauf herauskristallisiert:

Mirower See - Zotzensee - Mössensee - Vilzsee - Labussee - Canower See - Pälitzseen - Ellbogensee - Großer Priepertsee - Wangnitzsee - Drewensee - Woblitzsee - Großer Labussee - Useriner See - Zierzsee - Görtowsee - Jäthensee - Bootstransport via Shuttleservice von Babke zum Leppinsee - Woterfitzsee - Caarpsee - Bolter Kanal - Müritz - Müritz-Havel-Wasserstraße - Mirower See

In Mapsource habe ich mir vorsorglich die wichtigsten Eckpunkte, wie Durchfahrten, Wehre und Campingplätze zusammengestellt und werde mir die Wegpunkte mit entsprechenden Kartenausschnitten aufs GPS laden. Die Jugendherberge ist jetzt auch gebucht, der Bootstransport zwischen Babke und dem Leppinsee mit Paddel-Paul abgeklärt. Die wichtigsten Blätter werde ich mir noch aus dem Touren-Atlas herauskopieren und wasserdicht einlaminieren, ansonsten kanns nun an die Packliste gehen *freu*

Sonntag, 20. Juni 2010

Sommer, Sonne...? Main.

Die diesjährige "Sommerfahrt" unserer Vereins-Kanuwandergruppe sollte mal wieder an den Main gehen. Bewährt hat sich dort der kleine und feine Zeltplatz des Kanu Club Klingenberg, eine idyllische Wiese mit schattigem Baumbestand, Bootsanleger und Pferden in der Nachbarschaft. Freitag Vormittag lud ich dann bei herrlichem Wetter an unserem Bootshaus mein Kajak auf mein Auto und reiste als Vorhut der Gruppe an. Und während sich ganz Fußballdeutschland langsam auf das Spiel gegen Serbien einstimmte, hatte ich in Klingenberg mein Zelt aufgebaut und bereitete mich auf eine kleine Paddeltour vor. Bei einem Spielstand von null zu null und zunehmend enttäuschten Kommentatoren des Bayrischen Rundfunks setzte ich mein Boot ein und paddelte Main aufwärts.

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Auf dem Wasser war es spürbar windig. In diese Richtung hatte ich ihn aber noch im Rücken. Feiner Ausgleich: erst gegen den Strom mit dem Wind, dann auf dem Rückweg mit dem Strom gegen den Wind. Damit kann man leben. Mir fiel jedenfalls auf, dass auf den ganzen Campingplätzen ringsum fast keine Menschenseele zu sehen war. Dabei hatten sich doch so viele Leute extra wegen Fußball frei genommen und selbst ich war plötzlich neugierig, wie sich das Spiel wohl entwickelt hatte. Nirgends das Tröten einer Vuvuzela zu vernehmen, überall verdächtige Stille. Beim THW waren gerade ein paar Leute dabei, eine kleine schwimmende Bühne in Position zu bringen. Die brachten mich dann im Vorbeipaddeln auf den aktuellen Stand. Serbien hatte also ein Tor geschossen und über Fußballdeutschland breitete sich Stille aus. Herrliches Paddelwetter, Rückenwind, ab und zu ein Binnenschiff und ein paar Autos auf der Landstraße. Ansonsten genießerische Ruhe auf und um das Wasser. So gelangte ich dann an die Schleuse bei Heubach, wo ich mich eine kleine Weile treiben ließ. Dann machte ich mich auf den Rückweg. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass die Partie eigentlich vorbei sein sollte. Stille um mich herum. Keine lärmenden Autokorsos, keine Böller, der Ausgang des Spiels war klar. Naja, so viel zu der ganzen Begeisterung nach dem ersten Spiel. Ich hatte aber ganz andere Sorgen. Der Wind kam nun von vorne und frischte plötzlich mächtig auf. Also legte ich mich etwas mehr in die Riemen und ließ mein Boot durch die tanzenden Wellen pflügen. Heisa, das machte richtig Laune und ich hatte einen guten Tag erwischt. Ich spürte, dass ich das Tempo noch etwas anziehen und auch länger durchhalten konnte. Ich hatte wohl gut gefrühstückt. Also wollte ich es darauf ankommen lassen und schauen, wie weit ich es in flotter Fahrt schaffe. Verdammte Versuchung immer wieder. Und tatsächlich kam ich in überraschend kurzer Zeit wieder zurück an den Bootsanleger. Der Gegenwind war irgendwann zwischendrin abgeflaut und ich hatte recht gut Fahrt gemacht. Obwohl ich ja eigentlich seit dem Rheinmarathon etwas Probleme mit dem linken Unterarm habe und mich eher schonen sollte. Aber für was hat mal Sportsalbe.

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Meine Paddelkollegen waren bereits angekommen und richteten sich gerade ein. Da konnte es dann schnell zum gemütlichen Teil des Tages übergehen. Unseren Grillmeinster Harry muss ich hier mal wirklich dankend erwähnen. Stets kümmert er sich hervorragend um unser Grillgut und kommt häufig selbst als Letzter zum Essen. Der Abend war dann so gemütlich, dass noch diverse Schnäpse die Runde machten. Entsprechend begeistert war ich dann, als ich morgens gegen halb sechs plötzlich wieder wach wurde. Fuhr da doch tatsächlich einer mit dem Auto vor, ließ etwa zehn Meter von meinem Zelt entfernt dann schön den Radio laufen und stand draußen auf dem Bootsanleger und angelte. Unter diesen Umständen geweckt zu werden, einen dicken Schädel vom Vorabend und alles Andere als nüchtern, fehlte mir gerade noch. Wieder einzuschlafen gelang mir dann auch erst, nachdem der liebe Mensch seinen Fisch gefangen und wieder abgefahren war. Das Erwachen war umso grausamer, als Harry plötzlich vor meinem Zelt stand und zu mir hinein rief. Zeit zum Frühstück. Wir wollen paddeln gehen... Da setzte sich dann ein geistloser Körper mühselig in Bewegung, wusch sich oberflächlich, setzte sich unter den Pavillon zu den Kameraden und ließ den Spott über sich ergehen. Paddeln? Heute? Anscheinend Unmöglich. Ein Paar Becher Kaffee, Frühstück und eine Schmerztablette später siegte dann aber das Ego und der Verstand hatte zum Körper zurückgefunden. Es wurden zwei Fahrzeuge und der Bootshänger nach Aschaffenburg gebracht, was mir noch etwas Schonfrist gab, dann setzten wir ein und begaben uns bei durchwachsenem Wetter auf Tour.
Aldi Süd hatte übrigens gerade erst ultraleichte Sportjacken für 12,99 Euro im Angebot. Wasserabweisend, winddicht und atmungsaktiv, dabei mit einem Packmaß wie die erheblich teureren Packlite-Markenjacken. Diese Jacke bewährte sich bei dem Wetter tatsächlich. Für den Preis macht man da definitiv nichts verkehrt.

Wir hatten insgesamt 28 Kilometer Strecke und drei Schleusen vor uns. Mir ging es überraschend gut nach dem miesen Tagesbeginn, dafür begann Harry abzubauen. Die Anderen schienen soweit ganz fit zu sein, aber es hatte am Abend ja auch nicht jeder gleich tief ins Glas geschaut. Mittagspause machten wir bei Elsenfeld. Dort gab es eine kleine Sandbank zum Anlanden und zu unserer Freude ein mit Sitzsteinen umringter Lagerfeuerplatz. Leider zeugten zahlreiche Scherben von dem etwas respektloseren Umgang mit der Einrichtung. Party feiern und Müll hinterlassen. Toll. Dann kommt man mit seinen dünnen Neoprenschuhen daher und muss bei jedem Schritt aufpassen, um sich nicht zu verletzen.

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Als wir die letzte Schleuse bei Obernau erreichten, waren wir etwas ratlos. Wo war denn die Treppe für den Ausstieg? Konnte es sein, dass es an dieser Schleuse keine Ausstiegsmöglichkeiten für Paddler gab? Ein kleines Motorboot war kurz vor uns angekommen. Von dem stieg man ja einfach nur die Spundwand hoch, aber wie sollte man sich hier aus der Sitzluke hochziehen? Jürgen brachte sein Kajak an die Spundwand und ich stabilisierte ihn mit meinem Boot von der Seite. So konnte er aufstehen, ohne dass sein Boot umkippte, und die Spundwand hochsteigen. Die Treppe für den Ausstieg entdeckte er dann auch sofort. Hatte nicht tatsächlich ein Boot der Strompolizei direkt davor festgemacht! Ich empfand das schon etwas rücksichtslos, oder wenigstens Gedankenlos. Ein einzelner Paddler wäre hier aufgeschmissen gewesen. Wir konnten dann zusammen mit den beiden Männern, die die Motorbootbesatzung bildeten, durchschleusen. Die Kammer war lang genug für uns zusammen. Auch schön. Hätte man sich zwar diesen wackeligen Ausstieg sparen können, aber egal.
Etwa sechs Kilometer lagen noch vor uns. Bei Aschaffenburg ging es dann in den Floßhafen hinein und vorbei an zahlreichen Yachtclubs und einem alten Marine-Schnellboot, an welchem einige Leute emsig strichen, spachtelten und es wohl wieder auf Vordermann zu bringen versuchten. Ein ungewohnter, aber faszinierender Anblick auf dem Main. Bald danach kamen wir direkt bei Schloss Johannisburg an eine kleine Slipanlage, das Ziel unserer Tour. Direkt hinter dem Theoderichstor liegt das Wirtshaus Zum Roten Kopf, die direkt neben der Slipanlage Brauereigarnituren aufgestellt hatten. Es herrschte reger Betrieb und wir waren ein rechter Blickfang, wie wir so nach und nach beim Anlanden die kleine Rampe hinauf rutschten. Alsbald bot sich uns ein besonderes Schauspiel. Durch das Theoderichstor kam eine Meute lustiger Menschen geströmt, angeführt von einem singenden Ziehharmonikaspieler und in Gutenbergsche Trachten gekleidete Zunftmitgliedern. Ziel war das Areal direkt vor der Straußwirtschaft, wo ein Wasserzuber, sowie ein Hocker mit einem nassen Kissen und zwei Schwämmen gleich darauf eine große Rolle bei der Weihe der neuen Buchbinder- und -druckergesellen spielen sollten. Während der Zunftmeister die Weiheworte aus einer Schriftrolle verlas, wurde einer nach dem anderen auf das pitschnasse Kissen gesetzt, bekam die nassen Schwämme über dem Kopf ausgedrückt und wurde danach von den älteren Gesellen in den Wasserzuber getaucht. Was für ein Schauspiel! Herrlich, dass es wenigstens der eine oder andere Brauch in unsere modernen Zeiten gerettet hat.

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Sonntag und alles viel frischer wie am Vortag. Es wurde aber auch nicht so spät und so feucht, wie es noch am ersten Abend war. Der KC Klingenberg hatte auf seinem Gelände zum Sonnwendfest geladen, aber es wurde kalt und begann auch noch zu regnen. Der Angler war in der Frühe auch wieder da, sein Autoradio ebenfalls. Dieses Mal registrierte ich ihn aber nur und schlief weiter. Nach dem Frühstück dann die abschließende Tour. Wir brachten die Boote Stromauf nach Bürgstadt und paddelten von der Slipanlage des WSC Bürgstadt aus die zwölf Kilometer hinab nach Klingenberg zurück. Die Wolken wirkten zwischenzeitlich fast bedrohlich und ich machte mir schon Sorgen, ob wir wohl noch im Trockenen abbauen könnten. Wir hatten aber Glück und der Regen blieb aus. Auf der Heimfahrt konnte ich dann sogar eine Zeit lang die Sonnenbrille auspacken. Danach freute ich mich dann nur noch auf meine Couch.

Sonntag, 13. Juni 2010

Rheinmarathon 2010

Heute fand zum 37. Mal der von den WSF Guntersblum veranstaltete Rheinmarathon statt. Bei bedecktem Himmel und gemäßigten Temperaturen fanden sich heute Morgen, wenn ich es recht verstanden habe, 136 Kanuten an der Bootsrampe am Ölhafen Ludwigshafen ein. Das Wetter war eigentlich ideal zum Paddeln. Selbst der Gegenwind, den wir zu Beginn spürten, flaute bald ab. So machten sich die verschiedenen teilnehmenden Vereine und erneut als größter Teilnehmer die Kanu-AG des Gymnasiums zu St. Katharinen in Oppenheim auf den Weg Rheinab. Bei Rheindürkheim gab es wieder die obligatorische Mittagspause an der Stempelstelle mit Weinausschank. Sport soll schließlich gemütlich angegangen werden. Danach kam dann die Schlussetappe bis nach Guntersblum, wo sich wieder alle Teilnehmer am Vereinsheim des WSF über die schöne Bewirtung freuen konnten und sich für die Saison weitere rund zweiundvierzig Kilometer ins Fahrtenbuch eintrugen.

Kommendes Wochenende fahre ich dann mit meinem Verein nach Klingenberg, wo wir drei Tage auf dem Main paddeln werde und dann wird es Zeit, sich mal wieder auf eine längere Gepäcktour zu begeben, die mich dieses Mal wohl ebenfalls über Wasserwege führen wird.