Montag, 23. Juni 2008

Über den Maulbeerauer Altrhein

Spontan hatten wir für gestern eine kleine Tour durch den Maulbeerauer Altrhein angesetzt. Mein ehemaliges Angelrevier wurde in den Jahren meiner Abwesenheit überraschender Weise wieder geöffnet, nachdem der Altwasserarm lange Jahre auf der Höhe Wehrzollhaus durch einen Damm und an der Mündung Nordheim durch ein Schleusentor gesperrt war. Am Samstag unternahm ich vorsorglich eine Biketour entlang der geplanten Route, um mir einen Überblick zu verschaffen und stellte dabei fest, dass ein Kanadier für diese Etappe zwei Einerkajaks vorzuziehen ist. Gestern Vormittag traf ich mich dann mit Sven am Bootshaus des WSV. Wir beluden seinen Dreierkanadier und paddelten vom Floßhafen rheinab bis zur Nordheimer Altrheinmündung. Die schmale Brücke der ehemalgen "Schließe" verengt hier den Durchfluss derart, dass Treibholz meist hängenbleibt. Ein Durchkommen gab es nicht und der vorsorglich eingepackte Bootswagen erwies uns gleich das erste Mal gute Dienste. Der nächst mögliche Einsetzpunkt war ein hergerichteter Angelplatz, an welchem man Stufen in den Hang gegraben hatte. Gut für uns. Alsbald paddelten wir in vollkommener Ruhe und Abgeschiedenheit. Man konnte sich schon fast in die Wildnis versetzt fühlen. An manchen Stellen waren ganze Bäume ins Wasser gekippt und trieben über dem Wasser frisches Laub aus. Bewirtschaftet wird in diesem Gebiet nur wenig. Dies kommt aber auch den vielen Tieren und Insekten zugute, die hier leben. Graureiher, Störche, Schwäne, Enten, Gänse, mit etwas Glück darf man sogar einen Eisvogel beobachten. In den Dickichten am Ufer verstecken sich Rehe und Wildhasen, wie ich schon oft beobachten konnte. Kleine heile Welt? Nein, keine heile Welt, aber immerhin ein kleines Rückzugsgebiet, das als ausgewiesene Überschwemmungsfläche hoffentlich noch lange weitgehend von Menschenhand verschont bleibt. Allerdings finde ich es wirklich enttäuschend zu sehen, wie viel Müll doch immer wieder zu sehen ist. Natürlich kommt nun noch Treibgut dazu, das seinen Weg vom Rheinstrom in den Altwasserarm gefunden hat, aber an zahlreichen Angelplätzen, die häufig leicht daran zu erkennen sind, dass jemand einen Zugang zum Wasser geschaffen hat und immer wieder Astgabeln als Rutenauflagen im Boden stecken, liegen leere Köderbehälter, Plastiktüten, leere Bierflaschen und sonstiger Zivilisationsmüll. In meinen Augen ein wirkliches Armutszeugnis!

In Höhe Nordheim Süd ist der Altrhein an einer mittlerweile baufälligen Brücke verengt und zumindest bei diesem Wasserstand etwas aufgestaut. Dadurch hat sich unter der Brücke durch ein langer Schwall gebildet, gegen welchen man nicht anpaddeln kann. Kurz vor der Brücke befindet sich aber rechts eine kleine Sandbank, gerade groß genug zum Anlanden. Den Kanadier mussten wir hier mit unseren kurzen Hosen und T-Shirts durch eine schmale Schneise in den über mannhohen Brennesseln hindurchtragen, bevor wir ihn wieder auf den Bootswagen schnallen konnten. Zur nächsten Einsatzstelle musste der Kanadier dann wieder über Baumstämme gehoben werden, und nach dem Einsetzen mussten wir uns gleich einen Weg durch ein Treibholzfeld suchen. Das war schon ein etwas abenteuerlicherer Part, der aber viel Spass machte. Im weiteren Verlauf paddelten wir durch weitere verwilderte Abschnitte, passierten an der alten Eisenbahnbrücke den schmalen ausgebaggerten Kanal und gelangten schließlich kurz vor dem Campingplatz bei Wehrzollhaus wieder an die Rheinmündung. Das letzte Stück galt es nun gegen den Strom aufwärts zu paddeln und auf die Wormser Seite überzusetzen. Gerade rechtzeitig hatten wir den Kanadier wieder im Bootshaus und uns ins Vereinsheim gerettet, dann entlud sich schon ein heftiges Gewitter. Glück gehabt.


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Montag, 16. Juni 2008

Neue Touren für Tageswanderer in Rheinland-Pfalz

Nach einer aktuellen Meldung des Outdoor Magazins wurden in diesem Frühjahr an Rhein und Mosel gleich elf neue Rundwanderwege offiziell eröffnet.

Die sogenannten "Traumpfade" sind zwischen neun und sechzehn Kilomer lang und führen zu Aussichtspunkten und Burgen. Präsentiert werden die neuen Wanderungen im Führer "Traumtouren", der neben Wegbeschreibungen und Karten auch die GPS-Daten für Navigationsgeräte enthält.

Infos: www.traumpfade.info und www.wander-touren.com

Quelle: outdoor-magazincom

Mittwoch, 11. Juni 2008

Neuer Fernwanderweg im Südschwarzwald

Im Naturpark Südschwarzwald lockt der Schluchtensteig als neuer Weg schwindelfreie Fernwanderer. Er verbindet auf 118 Kilometern die Wutach- mit der Wehraschlucht.

Der Schluchtensteig führt von Stühlingen durch die Wutachschlucht nach Lenzkirch zum Schluchsee, passiert den Dom zu St. Blasien, überquert die sanften Hochflächen von Dachsberg und Ibach und windet sich von Todtmoos durch das dramatische Wehratal dem Ziel in Wehr entgegen. Wer sich auf die sechstägige Tour begibt, sollte lt. Outdoor-Magazin einigermaßen sportlich sein: Die Auf- und Abstiege erfordern demnach durchaus Kondition, Schwindelfreiheit ist an manchen Stellen ein absolutes Muss. Doch der Anblick von dramatisch steilen Wänden, von Hochmooren, tiefen Urwäldern und klaren Seen macht jede Anstrengung wett. Der Weg ist als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet.

Offizielle Internetseite: schluchtensteig.de

Dienstag, 10. Juni 2008

Sommerliches Wochenende an der Fränkischen Saale

Peter hatte es organisiert und nun war es soweit. Letzten Freitag - der gepackte Rucksack befand sich bereits in der Tiefgarage in meinem Auto - machte ich etwas früher Feierabend, stürzte nochmal nebenan bei Lidl rein, um Verpflegung zu beschaffen, dann fuhr ich direkt vom Büro aus in Richtung Campingplatz Roßmühle bei Weickersgrüben. Zu neunt wollten wir dort ein Zeltwochenende mit Wanderung und Paddeltour verbringen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt war ich der Erste unserer Gruppe und übernahm die Anmeldung. Gerade als ich beim Ausfüllen des Anmeldebogens war, stand plötzlich eine Frau mit Trekkingrucksack auf dem Rücken und Tagesrucksack vor der Brust im Eingang und spach mich an. Ich hatte in dem allgemeinen Mailverteiler vor dem Treffen wohl ausreichend angegeben, wie ich zu erkennen sei. Schließlich kannten sich nicht alle Teilnehmer dieses Wochenendes untereinander. Gerade das finde ich aber immer wieder spannend und führt oftmals zu netten Bekanntschaften. Also zogen wir zu zweit los, um uns einen geeigneten Platz auf der Zeltwiese des Campingplatzes auszusuchen. Es waren schon ein paar größere Gruppen mit großen Zelten und vielen Jugendlichen auf dem Platz, und von allen Seiten spielte irgendwelche Musik. Toll. Aber letztendlich war es doch erträglich.

Nach und nach trafen dann auch die Anderen ein. Durch meine Beschreibung erkannten sie uns auf der Zeltwiese relativ leicht und unser eigenes Zeltlager nahm Gestalt an. So verbrachten wir einen netten Abend und genossen das Draußen Sein.
Am nächsten Morgen gab es dann Frühstück mit vorbestellten Brötchen und allem, was wir so mitgebracht hatten. Endlich konnte ich auch meine neue kleine Snowpeak Titankaffeekanne einweihen. Für so viele Leute hatte ich allerdings noch meine Bodumkanne von zuhause mitgebracht. Wenn man mit dem Auto anreist und nicht auf den Rucksack angewiesen ist, kann man sich glücklicherweise ein wenig Luxus leisten.
Nach dem Frühstück packten wir unsere kleinen Rucksäcke und machten uns auf den Weg in Richtung Hammelburg. Es war schon ganz schön anstrengend, da ich dieses Jahr noch keine einzige großere Strecke gelaufen war, und der Weg teils mächtig steil nach oben verlief. Für die Paddeltour am nächsten Tag war ich wesentlich besser im Training.
Unsere erste Station war das alte Basaltwerk Sodenberg, dessen tiefer Trichter heute ein Naturreservat für seltene Pflanzen, Tiere und Insekten darstellt. In der angrenzenden Hütte kann man auf diversen Infotafeln einiges Wissenswertes über den Basaltabbau, sowie Flora und Fauna erfahren. Etwas weiter oben gelangte man dann nach einer Schafweide auf einen Rastplatz mit Gedenkstein. Von hier hatte man einen großartigen Ausblick auf die Umgebung; eine Einladung zum Picknick, die man nicht ausschlagen konnte.
Nach Hammelburg herunter gelangten wir dann an das Kloster Altstadt und die Bayerische Musikakademie Hammelburg mit ihren steinernen Musikanten auf den Torpfosten. Unten im Ort gabs dann auf dem Marktplatz einen gemütlichen Platz vor dem Eiscafe, bevor wir mit der Bahn zum Campingplatz zurückfuhren und den Tag mit Grillen und anschließendem Lagerfeuer ausklingen ließen.

Für den Sonntag war frühes Aufstehen angesagt. Wir wollten noch ausreichend Zeit zum Frühstücken und Packen haben, bevor wir mit der Bahn wieder nach Hammelburg fuhren. Dort hin bekamen wir unsere vier gemieteten Kanadier transportiert. Christine hatte ihr Schlauchkajak dabei und wollte die Paddeltour damit versuchen. So begaben wir uns mit recht unterschiedlich erfahrenen Besatzungen auf die 12 Kilometer lange Strecke zurück zur Roßmühle. Bereits das erste Hindernis, eine kleine Schwelle, teilte unser Feld in zwei Parteien. Während drei Boote umtragen wurden, fuhren wir mit zwei Kanadiern die kleine Schwelle hinab und hatten großes Vergnügen dabei. Unten lenkten wir in einen kleinen Kehrwasserbereich und warteten auf das Wiedereinsetzen der Umtragenden. Da die Einsetzstelle jedoch direkt am Strömungsbereich lag und am gegenüberliegenden Ufer ein Baum seine Äste tief über das Wasser hängen ließ, trieb dann auch prompt die erste Kanadierbesatzung hinein, das Boot stellte
sich quer und kenterte. Das Wasser war aber glücklicherweise nicht tief. Allerdings konnten die beiden Frauen den vollgeschlagenen Kanadier nicht alleine leeren und wir waren wegen der Strömung nicht mehr in der Lage zurück zu paddeln. Also mussten die beiden dahinter einsetzenden Männer aussteigen und helfen. Alle weiteren Schwälle stellten dann aber auch für die Unerfahreneren kein Problem mehr dar. Unterbrochen war die Tour dann noch durch zwei weitere Umtragestellen, wovon wir die Erste und Längste gleich zu einem Picknick nutzten, da sich dort ein schöner Lagerfeuerplatz mit Holzbänken befand. Landschaftlich fand ich die Fränkische Saale wirklich schön. Ab und zu konnte man sich fast wie in die Wildnis versetzt fühlen, wenn Bäume und Büsche über das Wasser hingen, oder über Seerosenfeldern hunderte bunte Libellen ihren Paarungstanz vollführten und die Zivilisation vom Wasser aus nicht wahrnehmbar war. Viel zu schnell waren wir trotz allem wieder zurück an der Roßmühle, wo wir uns dann zum Abschluss noch einmal zu Kaffee und Eis vor dem Gasthof zusammensetzten. Angekündigte Gewitter zogen an dem Wochenende stets an uns vorbei. So hatten wir dann auch beim Abbau trockene Zelte. Sehr schön.

Fotoalbum zur Tour:
Fränkische Saale

Freitag, 6. Juni 2008

Neues Teilstück des Jakobswegs

Von Dänemark nach Deutschland

05.06.2008 von Christian Langer

Der neue Abschnitt des Jakobswegs führt über mehr als 200 Kilometer von Vejen in Dänemark über die jütische Halbinsel nach Rendsburg in Schleswig-Holstein.

Entlang der Pilgerroute gibt es 10 so genannte Heereswegherbergen. Dabei handelt es sich um einfache Unterkünfte mit Wasch- und Kochgelegenheit, in denen die Pilger für etwa acht Euro übernachten können.

Der Tourismusverband Nord bietet für die Pilger auch verschiedene Pauschalangebote an. Von der großen Pilgertour mit sieben Übernachtungen für 339 Euro bis zum Wochenend-Pilgertrip für 69 Euro mit einer Übernachtung. Zusätzlich erhalten die Pilger das obligatorische Stempelheft und einen kleinen Reiseführer mit Informationen zu den Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.

Weitere Infos unter www.tourismus-nord.de.

Montag, 2. Juni 2008

Rheinmarathon

Gestern klingelte bereits um sechs Uhr nach einer viel zu kurzen, weil späten Nacht mein Wecker. Treffpunkt Wassersportverein um 07:15 Uhr luden wir unsere Sachen in den Vereinsbus und machten uns zu neunt auf den Weg zur Ludwigshafener Nachtweide. Die Auen und der Rhein lagen noch im Morgennebel. Ein Anblick, den ich stets genieße.
Gegen 08:30 Uhr Ich startete ich mit meinem Seayak als einer von immerhin 183 Teilnehmer beim 35. Rheinmarathon der WSF Guntersblum. Das Wetter blieb glücklicherweise noch einige Stunden diesig und war somit recht angenehm zu paddeln.
Gegen Mittag erreichten wir die Kontrollstelle in Rheindürkheim, wo wir unsere Stempel abholten und es für jeden Teilnehmer ein Probiergläschen Wein gab. Nach einer kleinen Mittagsrast begaben wir uns dann auf die zweite Etappe Richtung Guntersblum. Nachdem es schon fast den Anschein hatte, als stünde uns ein Gewitter bevor, kam dann plötzlich doch noch die Sonne durch. So konnten wir uns nach unserer Ankunft am Vereinsheim der Wassersportfreunde Guntersblum unter schattigen Bäumen ausruhen, kühle Getränke und Steaks vom Schwenkgrill genießen.