Donnerstag, 25. April 2013

Ein echter Siegertyp: Exped SynMat 7

Mit diesem Artikel möchte ich mich einer der früheren Innovationen aus der Schweizer Ausrüstungs-Schmiede Exped widmen. Bereits 2002 haben diese mit der ersten Downmat den Anspruch an den Liegekomfort auf Tour erheblich nach oben geschraubt. 2006 folgte die SynMat, welche nach der Markteinführung auch gleich die erste Auszeichnung gewann. Verdienter Weise, wie ich inzwischen sagen kann. Nachdem ich nämlich schon einige Jahre mit einer solchen Isomatte liebäugelte, habe ich in dieser Saison endlich die Gelegenheit erhalten, mir mein eigenes Urteil zu bilden. Hierfür stellte mir Bergfreunde.de die aktuelle Exped SynMat 7 L zur Verfügung. Hinter dieser Modellbezeichnung verbirgt sich die reguläre SynMat mit 7 cm Dicke in der Größe L, was laut Hersteller einer Liegefläche vom immerhin 197 x 52 cm entspricht. Im Gegensatz zu meiner Mammut Light Pump Mat geradezu üppig, wie ich ja schon berichtete.


Geliefert wird die Exped SynMat 7 L in einem Packsack und einem kompakten Packmaß von rund 26 x 16 nachgemessenen Zentimetern. Exped gibt 21 x 16 cm an, was man mit etwas mehr Kompression wahrscheinlich auch noch hinbekommt. Es wird übrigens empfohlen, die neue Matte auszupacken und erst einmal über Nacht offen liegen zu lassen. Schließlich kann sie bis zum Erwerb unter Umständen schon Monate komprimiert in ihrem Packsack in Lägern und Ladengeschäften gelegen haben. Dieser unkomprimierte Zustand empfiehlt sich meiner Ansicht nach dann auch für die Lagerung zuhause. Ich habe Matten, die locker aufgepumpt in einer Lücke neben dem Kleiderschrank stehen. Der Schaum im Innern bleibt so immer schön entspannt. Die Füllung der SynMat besteht dagegen nicht aus Schaum, sondern aus einem Kunstfaser-Vlies (160 g/m² Texpedloft Mikrofaser), welches innen an der Ober- und Unterseite der Matte auflaminiert ist und sich beim Aufpumpen auseinanderzieht. Die Luftkammern sind
dadurch also nicht einfach nur mit Luft gefüllt, sondern mit der isolierenden Kunstfaser. Dies machte sich auch gleich beim ersten Probeliegen bemerkbar. Sehr schnell wurde die Körperwärme von der Matte reflektiert. Hat man zudem den Luftdruck an seine Liegegewohnheiten angepasst, dann könnte man sich tatsächlich wie zuhause im Bett fühlen.
Apropos Luftdruck: Diente bei den ersten Matten noch etwas umständlicher der Packsack als Blasebalg, hat sich bei Down- und SynMat inzwischen das Konzept der integrierten Luftpumpe bewährt. Hierzu ist am Fußende seitlich ein offenporiger PU-Schaum mit einem Ventildeckel eingearbeitet, welchen man mit zwei flachen Händen plattdrückt und dabei quasi eine Handfläche als Rückschlagventil nutzt. Herunterdrücken, Hände weg, bis der Schaum wieder aufgequollen ist, dann erneut mit den flachen Händen herunterdrücken. Genial simpel. Um die rund 90 Liter Volumen der SynMat aufzupumpen soll im Idealfall etwa eine Minute genügen.

Bei den über Ostern herrschenden Temperaturen konnte ich wohl (fast) keine bessere Matte zu testen beginnen. Die Wärmeleistung der SynMat 7 wird mit einem R-Wert von 4,9 angegeben. Mit diesem Wärmedurchgangswiderstand wird die Wärmedämmeigenschaft eines Stoffes angegeben (nähere Informationen sind bei der Konkurrenz sehr übersichtlich aufbereitet). Der angegebene R-Wert belegt laut Exped eine Isolation bis -17° C, was die SynMat zumindest in unseren Breiten zu einer echten 4-Jahreszeiten-Matte macht.

Etwas Recherche zeigte auf, dass bereits 2002 eine für die DownMat in Auftrag gegebene
Untersuchungen der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) veröffentlicht wurde, aus der hervorgeht, dass üblicherweise drei mal mehr Wärme nach unten als nach oben verloren geht. Demnach ist eine warme Matte also wichtiger als ein wärmerer Schlafsack und es lässt sich durch eine warme Matte durchaus bis zu 20% Gewicht am Schlafsack sparen. Die richtige Kombination macht es also. Trotzdem traute ich mich nicht, jetzt schon meinen Sommerschlafsack einzusetzen. Dafür hatte ich es dann aber auch richtig schön mollig.

Viel Theorie, noch ein paar Worte zur Praxis. Im Rucksack lässt sich die SynMat recht gut verstauen. Als Gewicht werden von Exped allerdings 960 g zuzüglich 18 g für den Packsack veranschlagt. Komfort hat nunmal seinen Preis, wird mich aber zumindest auf zukünftigen Paddeltouren kein Bißchen beeinflussen.

Nach Aufbau des Zeltes wird die Synmat ausgepackt und ausgerollt. Mit offenem Pumpenventil bleibt sie erst einmal liegen, bis der Rest des Lagers eingerichtet ist. In der Zeit kann sich der Schaum der Pumpe etwas entspannen. Die beiden Ventile zum Befüllen und Entlüften befinden sich auf der Unterseite. Von dieser Seite muss man aufpumpen. Hierzu kniet man sich am bequemsten etwas seitlich zu der Pumpe und legt dann beide Hände hintereinander flach auf die Markierungen. Die hintere Handfläche deckt beim Herunterdrücken das Ventil ab, damit die Luft ins Matteninnere gelangt. Wie ich oben schon beschrieben habe, wird vom Hersteller eine recht sportliche Zeit von einer Minute zum Aufpumpen der Matte angegeben. Gestoppt habe ich bei mir einmal etwas über zwei ungeübte Minuten, aber ich arbeite auch noch an meiner Technik. Ich empfehle nach dem Aufpumpen ein Probeliegen. Überschüssige Luft lässt man einfach wieder durch das Ventil ab, bis der Liegekomfort stimmt.

Sehr angenehm finde ich die große Liegefläche der SynMat 7 L. Als Seitenschläfer brauche ich ein Kissen, das ich mir unterwegs immer aus dem Packsack des Schlafsacks bastle. Dort kommen nachts Klamotten rein und als Hülle dient mir ein (Fleece-) Pulli. Exped hat den Packsack der SynMat extra so dimensioniert, dass er sich ebenfalls als Kissen eignet. Ab sofort habe ich also sogar die Wahl. Das Kissen passt bei meiner Körpergröße von rund 177 cm dann jedenfalls vollständig auf die Matte. Bisher hatte ich dieses bei meiner Light Pump Mat oder der Vaude Leichtluftmatratze eher unterklemmen müssen, was ja nicht gerade zu einem entspannten Schlaf führte. All diesen Matten gemein ist hingegen die eher geringere Eignung zum Sitzen. Hierfür würde ich eher eine halbierte Evazote-Matte oder ein selbstaufblasendes Sitzkissen verwenden.

Der Oberstoff der SynMat ist übrigens angenehm weich und rutschfest. Dafür sorgt die verwendete aufgerauhte Polyesterfaser. Ob die aufgeprägte Bienenwabenstruktur hierbei auch auch eine Rolle spielt, ist mir nicht ganz klar. Aber das sind für den Anwender unwesentliche Details. Diesen wird eher interessieren, dass man nicht das Gefühl hat auf einzelnen Wülsten zu liegen. Auch das häufiger im Zusammenhang mit dieser Art von Isomatte genannte Rascheln ist mir bei der SynMat nicht aufgefallen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die Matte über Nacht Luft verloren hätte. Soweit also perfek für Leute, die sich unterwegs keiner Askese unterziehen möchten. Bleibt noch das Packen am Folgetag: Ventile auf, Matte mehrfach übereinanderlegen und darauf kniend die Luft herausdrücken. Danach die Matte auslegen, von beiden Längsseiten einschlagen und vom Kopfende her einrollen, Ventildeckel schließen und ab in den Packsack. Dieser verfügt übrigens für den Notfall über ein kleines Einschubtäschchen mit einem Reparaturset, bestehend aus Reparaturflicken und einer kleinen Tube Textilkleber. Somit steht der nächsten Tour also nichts mehr im Wege.
Zum Abschluss dieses doch etwas länger geratenen Berichtes möchte ich noch auf die von Exped verlinkten Videos zur SynMat verweisen und Euch die Liste der Auszeichnungen zeigen. Die kann sich nämlich sehen lassen:
  • Editor‘s Choice Award 2006 vom Outdoor Magazin: „Komfortabler als mit der SynMat kann man draussen kaum nächtigen."
  • Silberner Industry Award 2006 für die SynMat 7 auf der grössten europäischen OutDoor-Messe in Friedrichshafen. 
  • Editor‘s Choice Award 2008 vom Outdoor Magazin: „Mittels integrierter Pumpe lässt sich die Matte noch einfacher und schneller aufpumpen.“
  • Industry Award 2009 für die von Exped erstmals für Matten entwickelten Flachventile (patent pend.).
  • Designpreis Deutschland 2011- Nominierung für die Flachventile.

Mittwoch, 24. April 2013

Quasi alte Bekannte

Als ich heute gerade mit meinem Hund auf dem Rückweg von unserem Spaziergang war, entdeckte ich in unserem Stadtpark schon von weitem ein rotes Reiserad und einen Mann, der gerade ein Zelt aufbaute. In mir keimte direkt ein Verdacht auf und ich schlug noch einmal einen Haken hinüber, um mich zu vergewissern. Tatsächlich wurde ich da von Werner Schäfer mit einem Hallo begrüßt. Er ist der Reiseradler, den ich vor rund zwei Jahren unter ähnlichen Bedingungen kennenlernte und darüber hier im Blog berichtete, Damals war er ebenfalls im Stadtpark und überprüfte seine Ausrüstung für eine Radtour zum Gardasee. Wie er mir heute erzählte, war er letztes Jahr ans Nordkap geradelt. Hierüber gab es sogar einen Artikel in der Wormser Zeitung. Nun plant Werner das selbe Ziel über eine andere Route noch einmal zu erreichen. Nach einer langen und intensiven Planungsphase hat er eine reizvolle Tour entlang der norwegischen Westküste ausgearbeitet. Hier erwarten ihn großartige Landschaften, aber sicher auch einiges an Beinarbeit. Für einen sportlichen Mann Anfang siebzig aber bestimmt kein Problem. 
Sein Equipment hat er übrigens inzwischen etwas angepasst. Statt des kleinen Jack Wolfskin Gossamer ist jetzt ein erheblich geräumigerer Tunnel von Salewa dabei; ich tippe auf die hellgrüne Variante des Ontario III. Außerdem hat Werner bei seiner letzten Tour festgestellt, dass er zwar viele Fotos seines Fahrrades hatte, aber fast keine von sich selbst. Aus diesem Grund ist neben der neuen Kompaktkamera mit integriertem GPS auch das ultraleichte Tamrac ZipShot Reisestativ mit dabei, das mir recht gut gefiel. Der kommenden Tour sollte also nichts mehr im Wege stehen und ich wünsche ihm natürlich wieder alles Gute.

Soto Compact Refill Lantern

Es gibt Ausrüstungsgegenstände, für die man gleich mit ihrem Erscheinen ein etwas zwiegespaltenes Interesse entwickelt.  2010 wurde zum Beispiel die SOTO Compact Refill Lantern (OD-LRC) auf dem deutschen Markt eingeführt. Eine kompakte Laterne mit integriertem Gastank, die sogar mit Feuerzeuggas betrieben werden kann. Als bekennender Ausrüstungsfreak war ich zugegebenermaßen fasziniert, gleichzeitig aber durch den relativ hohen Preis etwas abgeschreckt. Sollte diese kompakte Laterne mit dem kleinen Tank eine Alternative zu den handelsüblichen Gaslaternen sein? Kommt darauf an...

Schauen wir uns die OD-LRC einmal näher an. Mit insgesamt 120 x 60 mm und rund 225 g ist sie durchaus sehr handlich und leicht, die Verarbeitung wirkt insgesamt recht hochwertig. Das Unterteil mit den drei ausschwenkbaren Metallfüßlein lässt sich über eine Rändelschraube leicht lösen. Darunter kommt der eigentliche Gastank mit dem Füllstutzen zum Vorschein. Zur besseren Kontrolle des Füllstands ist der Boden durchsichtig. 
Die SOTO Compact Refill Lantern lässt sich mit jedem Butan/Isobutan/Propan- und Butan/Propan-Gemisch einfüllen, so lange der Propangehalt nicht mehr als 30 % beträgt. Um nicht auf Feuerzeuggas angewiesen zu sein gibt es sowohl von Soto, wie auch von Primus einen Fülladapter, den man auf Schraubkartuschen aufschrauben kann. Damit lässt sich unterwegs auch die Kocherkartusche zum Befüllen der Laterne oder Feuerzeugen benutzen.
Die Gaslaterne ist mit einer Piezozündung ausgestattet, der Brenner für kleine Glühstrümpfe vorgesehen. Ohne Glühstrumpf würde sich die Laterne aber auch im sparsameren, eher schummerigen Kerzenmodus betreiben lassen. Geschützt wird der Glühstrumpf durch einen hitzebeständigen Glaskörper, der mittels Spangen auf der Lampe gehalten wird. Nur eine Aufhängung ist leider nicht vorgesehen.

In der Praxis ist beim Befüllen der Laterne darauf zu achten, dass man den Tank nicht bis zum Anschlag auffüllt. Darauf wird auch in der Anleitung hingewiesen. Zu viel flüssiges Gas im Tank verursacht nämlich einen Überdruck, was zu einer unkontrollierten Verbrennung mit Stichflammen führt. Vor allem im Zelt natürlich überhaupt nicht erwünscht.

Nachdem man den Boden mit den Stellfüßen wieder angebracht und diese ausgeklappt hat, stellt man den kleinen roten Schieberegler auf Ignition und drückt auf der gegenüberliegenden Seite den Zündknopf.
Bei manchen Leuten scheint es hier wohl schon ein kleines Problem gegeben zu haben, denn der Piezo-Zünder entzündet das Gas nicht immer gleich beim ersten Mal. Bei mir klappt es in der Regel aber beim zweiten Versuch. Man drückt den Zündknopf zum Starten der Laterne ganz normal wie einen Schalter, dann etwas nach unten, um ihn zu arretieren. Dann bewegt man den Schieberegler entweder auf die sparsamere, aber schummerige Candle Position oder die Mantle Position, der eigentlichen Gaslaternenfunktion. Zum Einstellen der Helligkeit dreht man den Gastank links (heller) oder rechts (dimmen) herum. Die Leuchtstärke soll laut Internet im Laternenmodus bei 25 Watt liegen. Bis zu 85 Minuten soll dabei eine Tankfüllung halten. Dagegen wird für den Kerzenmodus eine Dauer von rund zwei Stunden angegeben. Da man in der Regel ja einen Glühstrumpf in der Laterne hat, bekommt man auch in diesem Modus ein gemütliches Licht zustande. Zum Lesen würde dies aber nicht wirklich genügen. Spätestens nach etwa zwei Stunden ist dann aber auf jeden Fall der Tank leer. Im Sommer mit seinen kurzen Nächten wohl nicht so das Problem, da man erst spät auf Beleuchtung angewiesen ist, in der dunklen Jahreszeit mit den kurzen Tagen wird man aber abends durchaus noch einmal nachfüllen dürfen. Gut, wenn man dann noch eine Stirnlampe griffbereit hat. Da spielt eine Gaslaterne mit variabler Kartusche natürlich ihre Stärke aus.

Wer eine Gaslaterne besitzt, kennt sich ja bereits damit aus, aber für alle Anderen: Ein neuer Glühstrumpf wird über den "Brenner" gestülpt, die Schnüre zugezogen und verknotet und die überstehenden Enden abgeschnitten. Dann nimmt man ein Feuerzeug und brennt den Glühstrumpf ab, bis er durchgeglüht ist. Nun stülpt man vorsichtig das Glas darüber und fixiert es mit der Spange. Dann ist die Laterne einsatzbereit.

Den Einsatzbereich der SOTO Compact Refill Lantern sehe ich persönlich im Zelt vor allem in der kalten Jahreszeit. Sie sorgt dann nicht nur für Licht, sondern auch für eine gewisse Wärme. Das kann sehr angenehm sein. In der warmen Jahreszeit empfiehlt sich genau aus diesem Grund dann aber meist nur noch der Einsatz im Freien. Beim Betrieb im Zelt würde ich zudem eine Unterlage, wie zum Beispiel einen Topfdeckel benutzen. Ich habe mir aber auch etwas überlegt, um die OD-LRC aufhängen zu können. Dazu habe ich mir im Baumarkt einen Meter Uhrenkette mit entsprechend kleinen Gliedern und einen Haken beschafft. Eigentlich hätte ich gerne Stahlseil verwendet, wie ich es auch von der Primus Micron Laterne kenne. Ein derart dünnes Stahlseil war allerdings beim örtlichen Baumarkt nicht zu bekommen. Die Kette funktioniert aber auch. Beim Aufhängen im Zelt muss man allerdings die Hitzeabstrahlung nach oben berücksichtigen. In einer "Dackelgarage" macht das natürlich keinen Sinn, aber darin würde ich wohl schon aus Sicherheitsgründen keine solche Laterne betreiben, sondern maximal eine Grabkerze. Die funktioniert in einem kleinen Zelt allerdings ganz gut.

Die SOTO Compact Refill Lantern ist durchaus ein interessantes Teil, kompakt und wertig verarbeitet. Sie kann natürlich nicht mit den Leistungsdaten großer Gaslaternen mithalten, hat aber dennoch ihre Daseinsberechtigung. Will man abends im Lager noch etwas gemütliche Beleuchtung und den Batteriestrom der Stirnlampen sparen, dann verwendet man einfach den sparsameren Kerzenmodus und nutzt die Laternenfunktion nur dann, wenn man zwischendurch mehr Beleuchtung braucht. Notfalls muss man halt Gas nachfüllen, wenn der Abend mal länger wird. Dann aber Vorsicht, dass man sich nicht am aufgeheizten Glaskörper verbrennt! 
Den Mehrverbrauch an Gas muss man natürlich vor der Tour mit einkalkulieren. Will man nicht extra Feuerzeuggas einpacken, dann benötigt man außerdem noch den bereits erwähnten Fülladapter. Außerdem im Handel erhältlich sind Ersatzglühstrümpfe, deren Mitnahme sich für eine größere Tour empfehlen könnte, sowie ein Ersatzglas. Zum Schutz der Lampe wird noch eine Kunststoffbox mitgeliefert, die das Packgewicht um weitere 49 Gramm erhöht. Das ist aber zumindest auf meinen Paddeltouren belanglos.


Wen die SOTO Compact Refill Lantern interessiert, der findet auch einen kleinen Videoclip bei youtube. Kaufen kann man sie zum Beispiel im Shop von Bergfreunde.de

Montag, 15. April 2013

Globeboot Nachlese

Gestern habe ich meinen Tag auf der Globeboot am Langener Waldsee verbracht. Bei dem ja schon sehnlichst erwarteten Bilderbuchwetter war die Veranstaltung natürlich gut besucht. Seit meinem letzten Besuch in 2010 scheint sich die Globeboot auch ein wenig gemausert zu haben. Neben der gewohnten Zeltausstellung, den zahlreichen Testbooten und dem Infostand von Globetrotter waren einige weitere Aussteller, ein lustiger Piaggio Ape Dreirad-Imbißwagen und ein Getränkeausschank vor Ort. Die größere Vielfalt gefiel mir insgesamt schon recht gut, muss ich sagen. Da wurde per Lautsprecherdurchsage zu einem Fotoworkshop aufgerufen, Garmin stellte eine Auswahl der gängigsten GPS-Geräte vor, Keen betrieb einen kleinen Schuhstand, an einem Zelt konnte man sich das Wachsen von Hosen mit Nikwax zeigen lassen und selbst Campingmobile fanden hier ihren Ausstellungsplatz. Ich selbst war an diesem Tag noch unten an einem der Bootsstände am Strand verabredet, weshalb ich mir für die Ausstellung oben leider nicht ganz so viel Zeit nehmen konnte. Ein paar Bilder habe ich trotzdem gemacht und möchte natürlich auch ein paar Worte dazu schreiben.

Auf der Zeltausstellung fielen mir als erstes die Zelte von Tentipi auf. Vor allem das feuerrote Tentipi Zirkon 5 light. Mit einem Durchmesser von 1,98 m und einer mittleren Stehhöhe von 2,30 m ist es für vier bis sechs Personen ausgelegt, wobei ich sechs Personen in diesem Zelt schon als extrem kuschelig empfinde. Dafür soll das Zelt mit seinen extra Abspannleinen extrem sturmstabil sein. Durch das wohl extra patentierte Belüftungssystem lässt sich im Zirkon 5 sogar Feuer machen. Außerdem lässt sich darin ein Zeltofen betreiben. Ein Mückennetz kann bei Bedarf oben an der Zeltspitze um die Mittelstange zugezogen werden. Optional gibt es dazu einen losen Zeltboden oder sogar ein Innenzelt. Ohne diesen Zubehör kommen wir auf ein Packgewicht von rund 4 kg. Für Gruppen oder Paddler ok.


Tentipi Zirkon 5 light

Interessant fand ich, wie schnell bewährte Zelte immer wieder kopiert werden. Paradebeispiele hierfür fand ich dieses Mal bei Eureka. Unter dem Namen Eureka Wicki Up 3 SUL und 4 SUL haben diese nämlich bei den Shangri-La´s von Golite abgekupfert und ich muss gestehen, dass es mir von Weitem fast nicht aufgefallen wäre. zuerst dachte ich an eine neue Modellvariante, die mir bisher entgangen wäre. Zumal die Abmessungen sehr ähnlich sind, das Aussehen bis auf die Farben praktisch identisch. Bei näherem Hinsehen kam dann das Aha-Erlebnis. Allerdings gehört im Gegensatz zum Original das Innenzelt bei Eureka zum Lieferumfang. Dafür scheint es für die Wicki SUL keinen optionalen einknüpfbaren Zeltboden zu geben.


Eureka Wicki Up 4 SUL

Eureka Wicki Up 3 SUL

Die aufblasbaren Zelte von Heimplanet haben mich zugegebenermaßen etwas überrascht. Als ich das erste Mal etwas darüber las war ich recht skeptisch. Schon rein optisch entsprechen diese dicken aufblasbaren Luftrahmen nicht meinem Geschmack. Die Stabilität fand ich dann allerdings doch erstaunlich. Die Luftkanäle lassen sich knallhart aufblasen und die Zelte tatsächlich stabil stehen. Wie das nun bei Sturm und harter Beanspruchung ausschaut weiß ich natürlich nicht, aber bei dem 2 Personen Zelt The Wedge und dem 2-3 Personen-Zelt The Cave handelt es sich sowieso eher um Reise-, nicht um Trekkingzelte. Schließlich muss man zu dem etwas höheren Gewicht noch die benötigte Luftpumpe kalkulieren. Zumindest der Hersteller gibt aber an, dass die Zelte eine sehr gute Windstabilität besitzen würden.


Heimplanet "The Wedge" und "The Cave"

Eine weitere Zeltform, die schon vor langem ihre Anhängerschaft fand, ist das Einbogenzelt. Das kleine Tunnelzelt für den gewichtsbewussten Solotrekker kennt man ja schon seit dem Hilleberg Akto. Dieses war mir als kreuzlahmem Krüppel allerdings immer zu eng. Da bot das Helsport Ringstind 2 schon erheblich mehr Platz. Vaude hat mit dem Power Lizard SUL ebenfalls eine Version für eine oder zwei Personen am Start und dafür auch schon 2011 sehr gute Bewertungen erhalten. Die absoluten Leichtgewichtskönige dieser Konstruktionsweise dürften aber die Nordisk Telemark 1 und Telemark 2 mit unter einem Kilogramm in der ULW-Variante sein. Und das mit Innenzelt und seitlicher Apside.


Helsport Ringstind 2

Vaude Power Lizard SUL 1-2, im Hintergrund das 2er

 Nordisk Telemark 2

 Nordisk Telemark1


Am Stand von Trek´n Eat, der ehemaligen Trekkinmahlzeiten aus Mörfelden-Walldorf, wurde ich netterweise zum Testen aufgefordert und bekam hierzu eine Packung Chana Masala (indischer Kichererbsen-Reistopf) in die Hand gedrückt. Super, denn einen Artikel über Trekkinggerichte habe ich eh in Vorbereitung. In diesem Zusammenhang werde ich Euch dann auch den neuen (H)EAT Insolation Pouch näher vorstellen, ein Pot- und Beutel Cosy zum Warmhalten, auch als Topflappen verwendbar.

Näher in Augenschein nehmen konnte ich an diesem Stand dann auch den neuen Optimus Vega, der beim outdoor Magazin im Test ja immerhin mit Gut abschnitt. Viel mehr ins Auge fiel allerdings der Optimus SVEA, den ich das erste Mal in die Hand nehmen konnte. Optimus selbst bezeichnet diesen Benzinkocher als Kultkocher der Kletterszene. Kultig ist er definitiv und eingepackt hätte ich ihn am liebsten direkt.


Optimus Vega

Optimus SVEA

Aus Holland waren außerdem Messerprofis des amerikanischen Herstellers Spyderco angereist. Neben allerhand scharfen Klingen konnte man sich hier das Triangle Sharpmaker Set vorführen lassen. Eine interessante, wenn auch nicht ganz günstige Vorrichtung mit Keramikeinsätzen zum Freihandschärfen, bei der man trotzdem mehr oder weniger den richtigen Winkel beibehalten kann.

Spyderco Trinagle Sharpmaker

Endlich bei den Booten unten am Strand des Langener Strandbades angekommen interessierte mich dieses Mal eigentlich nur ein Hersteller und ein Modell: Das Ally Challenger 17 DR. Diesen Faltcanadier stelle ich aber noch in einem separaten Bericht vor. Das braucht allerdings noch etwas Vorbereitungszeit.

Ally Challenger 17 DR

Mittwoch, 3. April 2013

GLOBEBOOT 2013

In zehn Tagen ist es wieder soweit: Die Frankfurter Filiale von Globetrotter Ausrüstung veranstaltet sein "Mega-Testival" Globeboot 2013. Zum Saisonstart soll es am Langener Waldsee neben der gewohnt großen Zelt- und Bootsausstellung ein großes Eventprogramm mit vielen Teststationen geben. Außerdem ein Familienprogramm mit Baumklettern, Spurenlesen, Slacklinen, Floßbauen und vielem mehr. 
Wollen wir hoffen, dass bis dahin endlich der Frühling Einzug gehalten hat.

Übrigens: Ich habe auf der Globeboot schon mal ein Golite Shangri-La 3 als Ausstellungsstück zum Schnäppchenpreis ergattert. Samstags auf der Zeltausstellung begutachtet und reserviert, Sonntags zum Veranstaltungsende bezahlt und abgebaut. Auch Boote wechselten so den Besitzer, wie ich beobachten konnte. Wer also auf der Suche ist und gerade Geld übrig hat, könnte hier eventuell eine gute Gelegenheit nutzen.

Termin:
Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr
Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr

Am Samstag, 13.04.2013 gibt es einen Shuttleservice, der Besucher im Stundentakt von der Filiale in der Grusonstraße zum Langener Waldsee fährt.

Der Eintritt ist frei!

Veranstaltungort: 
Langener Waldsee, Kleinseeschneise, 63225 Langen
Anfahrt unter www.waldsee-langen.de 
 

Dienstag, 2. April 2013

Unterstütze die Sherpa mit Sherpa Adventure Gear

Durch den Newsletter der Bergfreunde.de wurde ich gerade auf die Marke Sherpa Adventure Gear aufmerksam gemacht. Wie im Markenshop nachzulesen ist, entstand die Idee für diese Marke 2003 auf einem Spaziergang des Gründers Tashi Sherpa durch Manhattan. Zufällig entdeckte er dort seinen Onkel Ang Gyalzen Sherpa auf der Titelseite eines Magazins. Mit seinen neunzig Jahren ist dieser der einzige noch lebende Sherpa, der 1953 bei Sir Edmund Hillary´s Erstbesteigung des Mount Everest dabei war.

Die Sherpa führen ein hartes und armes Leben. Sich als Expeditionshelfer zu verpflichten ist oftmals die einzige Möglichkeit, um der Armut zu entfliehen. Ihre unglaublichen Leistungen sind legendär und ohne sie so gut wie keine Himalaya-Expedition durchführbar. Um darauf aufmerksam zu machen und die Serpa zu unterstützen gründete Tashi Sherpa das Unternehmen Sherpa Adventure Gear. Unter diesem Label entsteht direkt in Kathmandu von Einheimischen produzierte Outdoorkleidung, die von den Sherpa selbst auf Expeditionen getestet wird. Alles, was somit auf den Markt kommt, hat vorher also bereits den härtesten Bedingungen stand gehalten. Alle Sherpas, die beruflich mit der Funktionsbekleidung unterwegs sind, erhalten übrigens ein festes Gehalt. Als zusätzliche Anerkennung ihrer Leistung geht zudem von den Einnahmen jedes einzelnen verkauften Kleidungsstückes eine Spende an den neu gegründeten Paldorje Education Fund (Seite im Aufbau) für Sherpa-Kinder in Nepal. An weiterer Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Fürsorge wird ebenfalls gearbeitet Man kann also sagen, Sherpa Adventure Gear produziert Funktionsbekleidung für einen guten Zweck und ist durchaus unterstützenswert! 

Der Onlineshop der Bergfreunde gehört zu den ersten deutschen Ausrüstern, der diese Produkte nun auch uns näher bringen möchte. Mein Daumen hoch!