Sonntag, 25. März 2007

Taunustour nach Wanderführer, die Zweite


Für heute hatte ich mich wieder mit Carsten zu einer Tagestour verabredet. Die Route hatte ich aus dem Wanderführer Hessen. Startpunkt sollte Niedernhausen sein, Treffpunkt um 10:00 Uhr am Sportheim Königshofen. Allerdings brachte mich erst einmal die Zeitumstellung ein wenig aus dem Konzept. Den Wecker auf acht Uhr zu stellen bedeutete ja theoretisch schon um sieben aufzustehen. Dafür war ich aber doch etwas spät ins Bett gekommen und brauchte dann etwas länger zum Aufstehen. Bad, Frühstück, Rucksack packen und nach Niedernhausen fahren musste ich dann in recht kurzer Zeit bewerkstelligen.

Vom Parkplatz des Sportheims mussten wir erst ein Stück entlang der A3 laufen, bis wir an die nächste Unterführung gelangten. Dann führte der Weg gleich aufwärts zum Wald. Laut Wanderführer sollte gerade der Weg zur Hohen Kanzel recht steil sein. 465 Höhenmeter sollten hier zu überwinden sein. Dementsprechend machte sich mein Handycap mit dem fehlenden Lungenvolumen auch recht schnell bemerkbar, aber mit gezügeltem Tempo ging es schon.
Je weiter wir nach oben stiegen, um so mehr Schnee lag im Wald. Ein letztes Aufbegehren des Winters zum Ende des März? Ich möchte es jedenfalls hoffen, denn ich habe langsam keine Lust mehr auf Wetterkapriolen und Schmuddelwetter.

Beinahe wären wir an der Hohen Kanzel vorbei gelaufen und standen an einem Baum mit diversen Wegweisern, um uns zu orientieren, als ich zufällig über mir etwas wahrnahm. Ein Blick nach oben brachte mich mächtig zum Grinsen. Da hingen mal locker acht paar Wanderschuhe im Geäst und zumindest von unten sahen die nicht unbedingt arg abgelaufen aus. Wer kam denn auf eine solche Idee? Wir fanden den Anblick auf alle Fälle sehr amüsant und ein Foto wert. Dann ging es den Weg ein Stück zurück und den letzten Buckel zur Hohen Kanzel hoch. Einen netten Ausblick hat man hier sicher bei klarem Wetter, aber heute war die Luft eher diesig.

Unser Weg ging weiter westwärts, bis wir an eine Schneise gelangten, die über mehrere Kilometer den Wald
durchschnitt. Dieser wollten wir ein Stück in Richtung Süden folgen, aber auf dem Gefälle war es durch den Schnee recht rutschig. Wir wollten sowieso wieder auf den Waldweg zurück, also nutzten wir die nächste sich bietende Möglichkeit, um die Schneise zu verlassen.

Schließlich erreichten wir den Rheinhöhenweg, dem wir in Richtung Kellerskopf folgten. Nach ein paar Kilometern fanden wir dann einen Platz auf einer von der Sonne beschienenen Bank, der uns zum Rasten einlud, bevor es an den letzten Tourabschnitt ging. Der Anstieg zum Kellerskopf ist relativ kurz, aber steil. Oben befindet sich eine Gaststätte und ein Aussichtsturm, den wir dann auch noch erklimmen wollten. Wie uns oben ein Mann erzählte, hat die Treppe exakt einhundert Stufen, Überhaupt war er sehr mitteilsam und wir wollten eigentlich nur den Ausblick etwas genießen.

Vom Kellerskopf ging es den Weg
wieder ein Stück zurück und schließlich wieder nach Niedernhausen. Der original Wanderweg soll laut Wanderführer 17,5 Kilometer betragen. Wir sind aber nicht immer genau dem vorgegebenen Weg gefolgt. Was dies an der Distanz änderte kann ich aber nicht abschätzen.

Sonntag, 18. März 2007

Das Dosenkochset

Der Bau meines Dosenkochers hatte sich ja bereits als erfolgreich erwiesen. Zwischenzeitlich hatte ich mir im Baumarkt noch Alu-Klebeband besorgt und den Kocher damit umklebt. Das seitliche Leck hatte sich damit recht gut abdichten lassen. Allerdings bringt ein Ultralight-Kocher alleine noch nicht so viel. Ich hatte mir vorgenommen, aus verschiedenen Konservendosen ein komplettes Kochset für kleine Touren herzustellen. Eine Dose Bohneneintopf brachte mich auf die Idee und sollte dann auch als Kochtopf die Grundlage des Sets bilden.

Einige Überlegungen stellte ich wegen dem Topfständer an. Die leichteste Variante, wie z.B. auf einigen MakeYourOwnGear-Seiten gezeigt, besteht lediglich aus etwas Draht. Allerdings hatte ich gerade keinen alten Kleiderbügel oder ähnliches zur Hand. Also versuchte ich mich an der Variante, wie sie ähnlich auch für den Trangia-Kocher zu bekommen ist und nahm eine kleinere Dose, in die der Kocher passte, stellte sie in meine Blechtasse und legte außen ein großes Messer mit feingezahntem Laserschnitt auf. Ich brauchte nur noch die Dose in der Tasse festzuhalten und konnte sie mit dem Messer recht unkompliziert auf Tassenhöhe kürzen. In die verbliebene Seitenwand machte ich mit der Schere drei große V-Ausschnitte bis auf Höhe des eingesetzten Kochers, damit
der Kocher auch entzündet werden kann und genügend Sauerstoff an die Flamme kommt. Für einen besseren Stand schnitt ich vom verbliebenen oberen Dosenabschnitt den Rand ab und setzte ihn auf den Ständer.

Mir fehlte noch ein Deckel für den Kochtopf. Leicht herstellen ließ sich dieser aus dem Material einer Einweg-Aluschale. Ich schnitt mir ein ausreichend großes Stück mit der Schere aus und passte es an die Form des Tops an. Dann wurde der Rand noch etwas begradigt. Eine Seite ließ ich als Griff etwas länger. Zum Verpacken kann man ihn leicht nach unten biegen.
Der Kocher mit Ständer lässt sich leicht im Topf unterbringen. Für Zubehör, wie ein Windschutz aus Alufolie ist ebenfalls noch ausreichend Platz. Wenn der Deckel richtig aufgesetzt ist, dann hält er recht gut geschlossen. Zum Kochen setzt man ihn besser nur leicht auf.

Nach dem Bau musste ich das Kochset natürlich auch gleich ausprobieren. Den Ring setzt man besser erst nach dem Entzünden des Canstove auf, da man ansonsten nicht genügend Platz hat. Ob er allerdings wirklich nötig ist, müsste ich noch mal ausprobieren. Ich bin mir jedoch auch noch nicht sicher, ob zwischen dem Kocher und der Wandung des Topfständers ausreichend Platz ist. Auch ist der Topf noch relativ weit vom Kocher weg und durch den geringen Durchmesser schlagen
die Flammen an der Topfwandung entlang nach oben. Perfekt ist das System sicher noch nicht, aber es funktioniert. Nach etwa sieben Minuten habe ich in der Dose einen halben Liter Wasser zum Kochen gebracht.

Mein Fazit:
Der Abstand zwischen Brenner und Topf sollte noch ein bisschen weiter reduziert werden. Außerdem sollte ich einen niedrigeren Topf mit etwas größerem Durchmesser finden. Dadurch würde nicht so viel Energie an der Topfwand verschwendet werden und der Wasserstand wäre bei gleicher Menge niedriger. Trotzdem war das Experiment sehr aufschlussreich. Mit den richtigen Dosen kann man sich für kleines Geld ein kleines und leichtes Kochset herstellen, das durchaus für kleinere Solotouren taugt.

Bildergalerie:
Dosenkocher die zweite

Freitag, 9. März 2007

Noch mal zur Nahrung

Zwischenzeitlich habe ich mal einen Versuch gemacht und ein handelsübliches Nudelfertiggericht, welches eine Kochzeit von 8 Minuten haben soll, wie eine Trekkingmahlzeit zubereiten wollen. Die Packung war innen auch Alu beschichtet und ließ sich sogar mit dem kochenden Wasser befüllen, ohne auszulaufen. Ziehen ließ ich das Gericht versuchsweise die doppelte Zeit und hatte den Beutel mit einer Fleecedecke als Isolierung umschlagen. Die Nudeln wurden aber dadurch nicht wirklich weich. Hätte ich noch länger ziehen lassen, dann wäre wohl nur das Wasser abgekühlt. Fazit: Solche Maggitüten sollten wohl eher wirklich in den Topf, also höherer Brennstoffbedarf.

Ich habe zwischenzeitlich mal begonnen, Anbieter spezieller Trekkingmahlzeiten zu suchen. Neben Globetrotter gibt es da nämlich noch einige interessante Alternativen. Globetrotter selbst bietet z.B. Adventure Food Produkte an, die als 270 g Packung aber eher für zwei Personen gedacht sind. Daneben bekommt man dort aber auch die recht umfangreiche Produktlinie Trekking Mahlzeiten des schweizer Traditionsunternehmens Katadyn als Ein- und Zwei-Personen-Beutel mit 125 g, bzw. 250 g Inhalt. Ein Besuch direkt bei Trekking Mahlzeiten kann aber auch lohnen, denn im Onlineshop werden Mustersortimente zum Ausprobieren angeboten. Die Mustersortimente enthalten verschiedene Produkte aus dem Sortiment; versch. Einzelpackungen Trekking-Mahlzeiten mit und ohne Fleisch, PowerBar, Viba Schnitten, Peronin, Trekking-Kekse, etc. und haben einen Warenwert von 50,- Euro bei einem Verkaufspreis von 25,- Euro. Zur Auswahl stehen entweder eine Auswahl der
Mahlzeiten, die auch Arved Fuchs 2002 auf seiner Nordostpassagen-Expedition verwendete, oder Mahlzeiten der Mount Everest Jubiläumsexpedition von 2003.
Ein weiterer Anbieter wäre zum Beispiel Spezial-Depot, wo man neben einzelnen Mahlzeiten von Travellunch auch komplette Tagespakete bekommen kann. In diesem Onlineshop kann man sogar einen Kampfpreis anfordern, sollte man einen Artikel bei einem anderen Shop günstiger gesehen haben. Günstiger ist hier tatsächlich nur noch die eigene Herstellung, wenn man einen Dörrautomaten besitzt. Ich weiß jedoch nicht, ob sich dies für den normalsterblichen Urlaubs- und Wochenendtrekker rechnet.

Sonntag, 4. März 2007

Taunustour nach Wanderführer


Heute Vormittag traf ich mich mit Carsten an der Oberurseler Hohemark. Wir hatten uns über das Globetrotter-Forum kennengelernt und uns am 01. März im Globetrotter Frankfurt bei dem interessanten Diavortrag Pole to Pole das erste Mal gesehen. Man ist ja immer froh, wenn man jemanden gefunden hat, der sich ebenfalls für Trekking interessiert, also wollten wir mal etwas zusammen unternehmen und uns kennenlernen.

Den Tourvorschlag für heute hatte Carsten in dem Kompass Wanderführer Taunus gefunden. Vom Parkplatz der Hohemark wollten wir über den Fuchstanz zum Altkönig hoch. Das Wetter passte wunderbar zu dem Vorhaben. Morgens um 10:00 Uhr war es zwar noch etwas frisch, aber die Sonne kündigte einen schönen Tag an.

Entlang des Urselbachs führte uns der Massbornweg stetig nach oben, am Rande der Altenhöfe entlang. Sehr schnell wurde uns bei diesem eigentlich noch recht harmlosen Anstieg zu warm und wir mussten unsere Jacken ausziehen.

Der Waldboden in dieser Gegend ist um diese Jahreszeit immer gerne recht nass, da unter der recht dünnen Humusschicht eine Lehm- und Steinschicht folgt. Das Wasser versiegt so nicht im Boden, sondern sucht sich auf, oder direkt unter der Oberfläche seinen Weg nach unten.

Überall im Wald fühtren kleine Rinnsale das Wasser den Berg hinab, flossen ineinander und vereinigten sich zu kleinen Bächen. Oft lief uns auch auf dem Weg das Wasser entgegen und der Boden war immer wieder durchweicht. Die richtigen Schuhe waren hier entscheidend, wie uns schnell und beruhigend klar wurde.



Ganz viel Froschlaich im Rinnsal am Wegesrand

Nach einiger Zeit gelangten wir über mal steilere, mal gemäßigtere Wege auf das 622 m ü. NN. gelegene Plateau des Fuchstanz. Hier trifft sich alles an Wanderern, Bikern und sonstigen Ausflüglern zur Rast. Dementsprechend viel war los. Nach einer kurzen Orientierung mit der Wanderkarte begaben wir uns zum Anstieg auf den Altkönig. Bald wurde der Weg steil und steinig.

Carsten beim Anstieg

Über einen steilen Kletterpfad gelangten wir das letzte Stück hinauf zum 798 m ü. NN. gelegenen Plateau des Altkönigs. Hier wurde es Zeit für eine Rast. Auf einer Bank sitzend beobachten wir bewundernd die Mountainbiker, die sich auf dem Sattel den Weg zum Gipfel erkämpft hatten. Schon zu Fuß war der Weg nicht ohne.
Trotz Sonne war auf dem Altkönig doch recht kühl. Deshalb machten wir uns bald wieder auf den Abstieg. Auf einem schmalen Pfad zwischen Tannen wanderten wir hinab. Dort war so kühl, dass man seinen Atem in Wolken ausstieß. Erst etwas später und weiter unten wurde es wieder wärmer.

Bis wir wieder unten auf dem Parkplatz der Hohemark ankamen, war es kurz vor drei Uhr. Der im Wanderführer beschriebene Weg sollte etwa 14 Kilometer lang sein. Mit unseren kleinen Umwegen waren wir wohl noch etwas weiter gelaufen. Alles in allem war die Tour zwar etwas anstrengend, führte aber abseits der regulären Waldwege über schöne Abschnitte und eröffnete ein paar schöne Aussichten über den Taunus.