Sonntag, 18. März 2007

Das Dosenkochset

Der Bau meines Dosenkochers hatte sich ja bereits als erfolgreich erwiesen. Zwischenzeitlich hatte ich mir im Baumarkt noch Alu-Klebeband besorgt und den Kocher damit umklebt. Das seitliche Leck hatte sich damit recht gut abdichten lassen. Allerdings bringt ein Ultralight-Kocher alleine noch nicht so viel. Ich hatte mir vorgenommen, aus verschiedenen Konservendosen ein komplettes Kochset für kleine Touren herzustellen. Eine Dose Bohneneintopf brachte mich auf die Idee und sollte dann auch als Kochtopf die Grundlage des Sets bilden.

Einige Überlegungen stellte ich wegen dem Topfständer an. Die leichteste Variante, wie z.B. auf einigen MakeYourOwnGear-Seiten gezeigt, besteht lediglich aus etwas Draht. Allerdings hatte ich gerade keinen alten Kleiderbügel oder ähnliches zur Hand. Also versuchte ich mich an der Variante, wie sie ähnlich auch für den Trangia-Kocher zu bekommen ist und nahm eine kleinere Dose, in die der Kocher passte, stellte sie in meine Blechtasse und legte außen ein großes Messer mit feingezahntem Laserschnitt auf. Ich brauchte nur noch die Dose in der Tasse festzuhalten und konnte sie mit dem Messer recht unkompliziert auf Tassenhöhe kürzen. In die verbliebene Seitenwand machte ich mit der Schere drei große V-Ausschnitte bis auf Höhe des eingesetzten Kochers, damit
der Kocher auch entzündet werden kann und genügend Sauerstoff an die Flamme kommt. Für einen besseren Stand schnitt ich vom verbliebenen oberen Dosenabschnitt den Rand ab und setzte ihn auf den Ständer.

Mir fehlte noch ein Deckel für den Kochtopf. Leicht herstellen ließ sich dieser aus dem Material einer Einweg-Aluschale. Ich schnitt mir ein ausreichend großes Stück mit der Schere aus und passte es an die Form des Tops an. Dann wurde der Rand noch etwas begradigt. Eine Seite ließ ich als Griff etwas länger. Zum Verpacken kann man ihn leicht nach unten biegen.
Der Kocher mit Ständer lässt sich leicht im Topf unterbringen. Für Zubehör, wie ein Windschutz aus Alufolie ist ebenfalls noch ausreichend Platz. Wenn der Deckel richtig aufgesetzt ist, dann hält er recht gut geschlossen. Zum Kochen setzt man ihn besser nur leicht auf.

Nach dem Bau musste ich das Kochset natürlich auch gleich ausprobieren. Den Ring setzt man besser erst nach dem Entzünden des Canstove auf, da man ansonsten nicht genügend Platz hat. Ob er allerdings wirklich nötig ist, müsste ich noch mal ausprobieren. Ich bin mir jedoch auch noch nicht sicher, ob zwischen dem Kocher und der Wandung des Topfständers ausreichend Platz ist. Auch ist der Topf noch relativ weit vom Kocher weg und durch den geringen Durchmesser schlagen
die Flammen an der Topfwandung entlang nach oben. Perfekt ist das System sicher noch nicht, aber es funktioniert. Nach etwa sieben Minuten habe ich in der Dose einen halben Liter Wasser zum Kochen gebracht.

Mein Fazit:
Der Abstand zwischen Brenner und Topf sollte noch ein bisschen weiter reduziert werden. Außerdem sollte ich einen niedrigeren Topf mit etwas größerem Durchmesser finden. Dadurch würde nicht so viel Energie an der Topfwand verschwendet werden und der Wasserstand wäre bei gleicher Menge niedriger. Trotzdem war das Experiment sehr aufschlussreich. Mit den richtigen Dosen kann man sich für kleines Geld ein kleines und leichtes Kochset herstellen, das durchaus für kleinere Solotouren taugt.

Bildergalerie:
Dosenkocher die zweite

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