Mittwoch, 12. März 2014

Ally Challenger`s Trockentour

Ich hatte es mir so schön ausgemalt: Herrliches Wetter und einigermaßen Ruhe auf dem Bach. Einen Tag vorher nochmal mit dem Hund einen Kontrollgang am Nordheimer Altrhein gemacht, den Wasserstand, Zugangsstellen und eventuelle Barrieren gecheckt und für gut befunden, abends dann alles ausgemottet und parat gelegt. Ich sah mich schon auf dem Altrhein paddeln und die einzige Sorge war, dass mein Hund im Canadier wieder keine Ruhe geben könnte. Gestern packte ich dann nach dem Frühstück mein Auto und fuhr an die alte Nordheimer Schließe, das ehemalige Schleusentor an der Altrheinmündung. Hier wurde früher der Wasserstand im Nordheimer Altrhein reguliert, bevor man ihn vor einigen Jahren wieder renaturierte und alle Dämme zurückbaute. Heute kann das Wasser bei ausreichendem Wasserstand wieder ungehindert durch den Altrheinarm fließen und auch die Fische wieder ungehindert hinein und hinaus.
Ich entschied mich zum Einbooten für die Bootsrampe am Rheinstrom, unmittelbar neben der Altrheinmündung. Hier war Platz zum Aufbau des Faltcanadiers direkt neben dem Auto und ein guter Zugang zum Wasser. Allerdings wehte dort ein in Böen recht kräftiger Wind. Das merkte ich spätestens, als mir meine gerade ausgelegte Bootshaut beinahe davon wehte. Also schnell die Dollbordstangen in die Bootshaut geschoben, um alles etwas zu stabilisieren? Von wegen. Hinten knien und die Stange ein paar Zentimeter hineinschieben, an die nächste Öffnung im Gestängekanal laufen und die Stange so ausrichten, dass sie auf der anderen Seite wieder in den Kanal wandert, wieder zurück nach hinten und weiterschieben, Windböe, Gestängekanal wieder ausrichten und von vorne. Ich war froh, als ich die Dollborde durchgeschoben und sogar die Bodenmatte problemlos eingelegt hatte.Nachdem ich dann aber die Steven eingesteckt hatte, begann das Dilemma. Irgendwie waren alle Längsspanten zu lang und bogen sich wie verrückt nach oben durch. Ich konnte noch so sehr an der Bootshaut ziehen und zerren, da einen Querspant einzusetzen bekam ich einfach nicht hin. Dabei ständig wieder eine starke Windböe, die aus der Bootshaut eher ein Segel werden ließ und irgendwann war ich einfach nur genervt. Zwischenzeitlich kamen dann noch immer mehr Angler an, packten Grills aus, suchten Feuerholz und beobachteten mich aus der Distanz, bis ich kapitulierte. Ohne Hilfe würde ich den Faltcanadier nicht zusammenbauen. Heute habe ich in einer Aufbauhilfe von Globetrotter folgenden Satz entdeckt:"Es ist ungünstig, das Kanu zum ersten Mal bei starker Sonnenstrahlung zu montieren. Die Aluminiumrohre dehnen sich etwas aus, die Außenhaut aber nicht. Dies kann dazu führen, dass die Montage recht “eng” wird." Gut, das erste Mal war es jetzt nicht, aber mal abgesehen vom Wind war es ja schon sehr sonnig. Eng war es in der Bootshaut allemal. Bescheiden ausgedrückt. 


Dafür konnte ich nun immerhin endlich den Drammen Kanusack von Meru einweihen. Diesen hatte ich mir letztes Jahr für 39,95 Euro von einem Globetrotter-Ausrüstungsgutschein gekauft. Der Packsack hat ein Volumen von 255 Litern und besteht aus Cordura. Er ist mit Rollverschluss ausgestattet und verfügt über zwei Tragegriffe und ein sehr einfaches Tragesystem, dem ich eher kurze Strecken zutrauen möchte. 
Flach auf den Boden gelegt habe ich zuerst die Bootshaut flach hinein gelegt. Darauf die in die Bodenmatte eingerollten Längsspanten. Auf den Boden des Drammen Kanusacks würde ich zukünftig wohl einfach einen der Sitze ohne Gestänge packen, damit die Rohre nicht versehentlich durchschlagen können. Die Querspanten und den Rest des Faltcanadiers bekommt man danach noch locker in dem Packsack unter.
Mit den Tragegriffen ließ sich der Packsack recht gut handeln. Ruckzuck hatte ich ihn in den Kombi gehoben, ohne viel schieben zu müssen. Später habe ich die Tragegurte genutzt, um den Packsack vom Parkplatz nachhause zu tragen. Natürlich braucht man hier keinen Tragekomfort zu erwarten, aber um sein Faltboot beispielsweise im Zug mitnehmen zu können, reicht es wohl aus. Um mehr sagen zu können, sollte ich den Meru Kanusack Drammen aber erst einmal eine Zeit lang benutzen. Die drei Kundenbewertungen bei Globetrotter waren zwar eher durchwachsen, aber ich mache mir da lieber ein eigenes Bild.


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