In Schlangenbad angekommen sprach ich ein paar Passanten auf den Rheinsteig an, aber außer dem Namen wussten die Leute nichts darüber. Schließlich fand ich oberhalb des Kurzentrums doch recht schnell die ersten Markierungen, die mich auf den richtigen Weg brachten und stieg alsbald den Waldweg hinauf. Zum Glück musste ich nicht lange warten, bis es endlich zu regnen anfing. Das gab der Wanderung die richtige Würze...
Schnell erreichte ich die Marx-Schutzhütte, wo ich mich kurz unterstellte, um den Rucksack auf seine Regendichtigkeit zu prüfen und meine Kleidung entsprechend zu richten. Dann machte ich mich wieder auf den Weg.
Irgendwann erreichte ich den Waldrand. Ein Schild wies mir den Weg entlang des Waldes aufwärts zur Ruine Scharfenstein. In dem Tal hingen dicke dunkle Regenwolken und zu meinem Glück begann es nun auch noch zu donnern. Die Ruine war meine Hoffnung auf einen Unterschlupf, auch wenn ich keine Ahnung hatte, in welchen Zustand sich das Bauwerk überhaupt befindet. Als die Ruine dann schon in Sichtweite war, bemerkte ich auf der anderen Seite eines Wingerts eine Schutzhütte.
Luftlinie waren es keine fünf Kilometer. Natürlich folgt kein Weg genau den Angaben eines GPS, so auch hier. Und je tiefer ich in den Wald vordrang, um so häufiger war der Satellitenempfang unterbrochen. Die dicke Wolkendecke trug ihr Übriges dazu bei. Also blieb ich ein paar Mal stehen, wartete auf ein Signal und markierte sofort den Wegpunkt. So konnte ich doch noch gut die Richtung kontrollieren, die ich lief. Als an einer Waldkreuzung keiner der Wege in meine Richtung zu verlaufen schien, suchte ich mir meinen Weg durch den Wald. Das habe ich früher schon öfter gemacht, sogar schon mit dem geschulterten Mountainbike, was allerdings recht anstrengend sein kann.
Letztendlich kam ich wieder bei meinem Auto an. Leider hatte ich versäumt auf die Uhr zu schauen, aber alles in allem war ich zwischen sechs und sieben Stunden unterwegs. Meine nassen Hosen hatten sich leider etwas nach unten gezogen und die Schrittnaht zwischen meinen Beinen gescheuert. Die Beine waren auch schwer, aber der Weg hatte auch einige An- und Abstiege und häufig floss das Wasser die Wege hinab. Da musste man schon achtsam sein.
Zum Zelten war der Wald leider auch nicht so geeignet, da nicht nur überall das Wasser stand, sondern der Boden auch völlig durchweicht war. Schade eigentlich.
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