Donnerstag, 4. Oktober 2007

Mein WHW-Ausrüstungs-Fazit

Sollte ich diese, bzw. eine gleichartige Tour noch einmal unternehmen wollen, so würde ich ein paar Dinge ändern. So sind die Hanwag Banks GTX zwar schöne, passgenaue und durch die Goretex-Membran wasserdichte Schuhe, aber für die Beschaffenheit des WHW meines Erachtens nicht immer ideal. Häufig hätte ich mir eine etwas stabilere Sohle gewünscht. Man muss bei der Wahl des richtigen Schuhwerks darauf achten, dass der Schuh genug Dämpfung für die Asphalt-Abschnitte bietet und trotzdem über eine stabile Sohle verfügt, um den Fuß auf den unwegsamen und steinigen Passagen nicht zu arg zu belasten. GoreTex und einen hohen Schaft setze ich mal als grundsätzliche Merkmale voraus.

Die Regenkleidung hatte auch nicht den gewünschten Effekt. Die Tchibo-Regenhosen waren meist nach recht kurzer Zeit innen fast genauso nass wie außen.
Ein paar hohe atmungsaktive Gamaschen habe ich mir dann auf der Isle of Skye für fünfzehn Pfund im Ausverkauf zugelegt. Die wären ab und an auch schon auf dem WHW Gold wert gewesen.
Meine Marmot Oracle Regenjacke war leider nicht so atmungsaktiv, wie ich sie gerne gehabt hätte. Wenn nicht ab und an der starke Regen durchdrang, dann wurde ich halt nass, weil ich beim Laufen mit Gepäck unter der Jacke mächtig ins Schwitzen kam. So oder so wurde ich jedenfalls zu oft nass. Globetrotter hat die Jacke nach der Tour aufgrund meiner Reklamation problemlos zurückgenommen und mir den vollen Kaufpreis gutgeschrieben. An dieser Stelle vielen Dank für den freundlichen und unkomplizierten Service.

Der Jack Wolfskin Katmai II ist ein alter Rucksack, den ich eher als Reiserucksack sehen würde, nicht als Trekkingrucksack. Das Tragesystem ist nicht geeignet, den ganzen Tag mit rund zwanzig Kilo Gepäck durch die Pampa zu marschieren. Mein Rücken und mein so häufig steifer Nacken können ein Lied davon singen. Den Beckengurt musste ich auch ständig nachziehen. Das Packvolumen war für diese Tour mit großem Zelt das einzige Positive. Mein GoLite Rucksack wäre mit dem Gewicht nicht klar gekommen und mein VAUDE Astra war mit seinen 65+10 angegebenen Litern leider zu kompakt, solo mit kleinem Zelt aber sicher die bessere Wahl.

Als Brennstoff zum Kochen würde ich in Schottland zukünftig wohl doch am ehesten Gas in Schraubkartuschen verwenden. Den Spiritus dürfen nur Geschäfte mit entsprechender Lizenz verkaufen, er ist u.U. verhältnismäßig teuer, und diese lila gefärbte Flüssigkeit in Schottland brennt nicht so gut wie unser Brennspiritus in Deutschland. Die Restfüllung im Trangia, die ich aus Schottland mit nachhause brachte, konnte ich direkt vergleichen.

Super waren die silberionisierten Cubic Shorts von Odlo. Kein Wolf gelaufen und mit zwei Shorts über die Tour gekommen. Das zwischendurch Waschen und schnelle Trocknen der Ersatzhose ging ganz gut. Auch die Woolpower-Socken haben sich wieder bewährt.
Die
Four Seasons Svalbard-Outdoorhose war für den Preis ok, aber sicher nicht meine erste Wahl. Obwohl selbst noch mal ergänzend nachgewachst waren die Hosen recht schnell nass und zu langsam wieder getrocknet. Der Knopf ist nicht so der Bringer und die äußere Schrittnaht hat schon während des WHW erste Macken davongetragen.

Den Bauschuttsack als Rucksackliner habe ich mir leider gespart, weil der Rucksack höher befüllt war, als es der Schuttsack zugelassen hätte. Im Nachhinein ein klarer Fehler. Auf der Isle of Skye im starken Regenschauer reichte das Regencover alleine nicht mehr aus, um den Rucksackinhalt trocken zu halten. Dadurch hatte ich dann auch einen etwas nassen Daunenschlafsack...

Ein GPS ist generell wirklich eine unnötige Spielerei für den WHW. Karte und Kompaß sind vollkommen ausreichend. Auf der Isle of Skye haben wir uns in der Nähe der Cuillins mal mit dem GPS orientiert, da es dort wohl einiges an magnetischem Gestein geben soll, das die Orientierung mit dem Kompaß unmöglich macht. Wirklich notwendig ist das aber auch nicht, so lange man sich auf den Pfaden hält. Das Gewicht für das Garmin und die Ersatzbatterien kann man also durchaus sparen. Auch unsere kleinen Radios mit Ohrhörer waren unnötig, da eh nur selten Empfang. Der MP3-Player war
aber ab und an sehr nett.

Probleme bekam ich auch mit meinem Opinel. Das Griffholz ist aus recht weichem Holz und quillt bei der schottischen Luftfeuchte schnell auf. Die Klinge aufzuklappen geht dann nur noch mittels einer Zange. Dieses Problem hatte ich bis dahin und auch danach nicht.

Gegen die Midges erfolgreich getestet habe ich übrigens das viel gepriesene Skin-so-soft von Avon, das ich mir in Schottland kaufte. Meine erste Wahl, bevor ich irgend eine aggressive chemische Lösung verwenden würde!

Einige der anderen Ausrüstungsgegenstände haben sich bei mir und Anderen eh schon bewährt und bedürfen eigentlich keiner weiteren Erwähnung.
Je nachdem, wo mich die nächste Tour hinverschlägt, werde ich hier eine neue und weiter auf meine Belange optimierte Packliste vorstellen. Meine Familie muss ich schon mal für Weihnachten und meinen Geburtstag impfen.

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