Freitag, 13. Februar 2009

Verhaltensregeln outdoors

In der Community der outdoorseiten.net wurde vor einigen Wochen ein kleines Projekt ins Leben gerufen. Gesucht wurden die zehn goldenen Verhaltensregeln für Outdoorer, die für manche zwar schon selbstverständlich sind, anderen aber immer noch als Denkanstoß dienen können und sollen. In anderen Ländern gibt es sogar Regeln für den Aufenthalt in der Natur, die jedoch nicht mit festgeschriebenen Gesetzestexten zu verwechseln sind. So gilt beispielsweise in UK seit den 1930er Jahren der Country Code, aus welchem sich im Laufe der Jahre der English Countryside Code, der Welsh Countryside Code, sowie der Scottish Outdoor Access Code entwickelten. Ähnlich ist das traditionelle Gewohnheitsrecht in Schweden, das man dort Allemansrätten nennt. Im Forum hat man sich inzwischen auf die amerikanische Variante Leave No Trace verständigt, die in übersetzter Form hier im Forum zu finden sind. Letztendlich haben alle Regelwerke eine ähnliche Aussage. Der Respekt vor der Natur und seinen Bewohnern steht immer im Vordergrund. Eigentlich ein selbstverständlicher und uralter Verhaltenskodex, der aber leider von allzu vielen Leuten völlig missachtet wird. Man müsste ihn der Allgemeinheit viel öfter ins Bewusstsein bringen.

Apropos: Das Outdoor Magazin hat einen Artikel online stehen, in welchem sechs Tipps zum Wildcampen in Deutschland zu finden sind:

Wildes Campieren ist demnach in Deutsch­land nicht erlaubt, wird aber in vielen Fällen auch nicht geahndet. Ein paar Grundregeln sollte man allerdings einhalten.

1. Gefahrenzonen meiden

Absolut tabu für Übernachtungen sind natürlich Zonen, in denen es ausdrücklich verboten ist:, wie Naturschutzgebiete, Naturreservate, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete. Ebenfalls meiden sollte man Regionen, in denen gejagt wird und wo man sich in Sichweite eines Jägerstandes befinden. Nicht in Sichweite von Straßen, bewohnten Häusern oder gar Ortschaftet zu zeltet, sollte sich von selbst
verstehen. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen sollten strikt gemieden werden.

2. Kein Feuer machen

Ohne Frage ist ein Lagerfeuer romantisch. Aber der darunter liegende Boden wird für Jahrzehnte geschädigt und es besteht durchaus (Wald-)Brandgefahr. Außerdem macht man damit nur allzu leicht auf sich aufmerksam. Auch Hobokocher werden als offenes Feuer angesehen und stellen bei trockenem Boden eine ernste Gefahr dar. Möchte man unbedingt warm essen, sollte man gegebenenfalls auf ausgewiesene Grillstellen ausweichen, oder einen standsicheren Gaskocher verwenden, möglichst Löschwasser parat halten und aufpassen, dass der Boden keinen Schaden nimmt (Alufolie, Deckel o.ä. unter den Kocher legen).

3. Nur kurz bleiben

Ist das Wetter zuverlässig trocken, minimiert man das Entdeckungsrisiko, indem man auf das Zelt verzichtet und den Schlafsack unter freiem Himmel ausrollt. Hierbei handelt es sich somit nicht um Zelten, sondern um sogenanntes Biwakieren,was in der Regel für eine Nacht toleriert
wird.

4. Nichts hinterlassen

Den Platz stets so verlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Das gilt auch für die natürlichen Hinterlassenschaften. Hierfür gräbt man möglichst weit von Gewässern entfernt ein wenigstens 20 Zentimeter tiefes Loch ins Erdreich und schaufelt es anschließend wieder zu. Toilettenpapier sollte man nicht verbrennen!

5. Nicht im Pulk auftreten

Erfahrungsgemäß erregt man als Solowanderer, Pärchen oder Kleinfamilie selten wirklich Unmut. Als Gruppe sollte man jedoch aufs wilde Zelten verzichten.

6. Profi-Tipp: Mit dem Tarp

Wer unter einem Tarp übernachtet, zeltet nicht und befindet sich somit in einer rechtlichen Grauzone. Die Nacht unter dem Tarp senkt außerdem das Risiko, entdeckt zu werden und bietet maximalen Naturgenuss, da man mit Blick ins Grüne einschläft und erwacht. Viele Leute schwören auf ihr Tarp, wie man immer wieder in einschlägigen Foren nachlesen kann. Denn neben dem erwähnten Naturgenuss spart man auch einiges an Gewicht und Packmaß.

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