Donnerstag, 25. Februar 2010

Arved Fuchs - Der Ruf des Nordens

Arved Fuchs hat ihn ausgestoßen und die Aula der FH Worms füllte sich fast bis auf den letzten Platz. Sehr unterhaltsam und kurzweilig richtete der Expeditionsleiter zuerst einen kurzen Blick zurück in seine Kindheit, erzählt davon, dass sein Vater ein vehementer Gegner von Fernsehgeräten war, dafür aber alle in der Familie eifrig lasen. An geeigneter Literatur für einen jungen Knaben schien es jedenfalls nicht zu mangeln. Mit den Abenteuern der ersten Polarexpeditionen und alter Seefahrer aufgewachsen, war für des weiteren Lebensverlauf von Arved Fuchs früh der Grundstein gelegt. H. H. Houbens 1928 erschienenes Buch Der Ruf des Nordens - Abenteuer und Heldentum der Nordpolfahrer darf man als Namensgeber für diese Vortragsreihe und frühe Inspiration des Abenteurers nennen. Sein altes abgenutztes Exemplar hatte er sogar extra mitgebracht und las die einleitenden Worte daraus vor.
So schlägt er dann den Bogen zu seiner Multivionsshow und den beiden Expeditionen nach Ost-Grönland 2006 und Spitzbergen 2007. Man durfte atemberaubende Eindrücke von der Polarregionen gewinnen, erhielt kleine Einblicke in das Leben an Bord der Dagmar Aaen und erfuhr von der 2007 erstmals veranstalteten International Ice-Climate Education (I.C.E.), einem internationalen Jugendcamp in Longyearbyen/Spitzbergen, dem ein großer Wettbewerb zur Qualifizierung vorausging. Auch hier war und ist, wie bei Arved Fuchs gewohnt, Jack Wolfskin mit im Boot. 2008 und 2009 wurde das Jugendcamp im isländischen Húsavík veranstaltet. Ziel ist es, die nachfolgenden Generationen mit den Klimaverändeungen vertraut zu machen und sie quasi als "Botschafter der Arktis" in ihre Schulen zurückkehren zu lassen. Dies ist auch eine Art von Nachhaltigkeit und die Reaktionen der Jugendlichen ist wohl durchweg mehr als positiv. Dabei sind wir nun bei einem der Hauptanliegen der ganzen Veranstaltung. Mit Fotos, Grafiken und Filmmaterial weist Arved Fuchs auf den drastischen Rückgang des polaren Eises hin. Wir erfahren, dass es vermehrt Gletschereis, also Süßwassereis gibt, aber dafür immer weniger Salzwassereis. Die Gletscher kalben durch den bereits erreichten Temperaturanstieg immer schneller in die Meere, unterstützt durch Schmelzwasser, das auf der Gletschersohle wie eine Rutschbahn für die Eismassen wirkt. Leider wird die weiße Fläche, die die Sonne reflektiert und somit für ein konstantes Klima sorgt, immer weniger. Und drei Jahre alte wissenschaftliche Prognosen scheinen sich bereits heute allesamt als viel zu blauäugig herauszustellen. Die Realität zeigt heute bereits eine Entwicklung, wie sie laut diesen Prognosen anscheinend erst für 2040 erwartet wurden. Dies lässt für die weitere Zukunft düstere Aussichten entstehen, sollte nicht schleunigst doch noch ein Umdenken stattfinden.


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